Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1826

DOI Kapitel:
Nro. 287 - Nro. 312 (1. December - 31. December)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44355#1181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die politische Mann-
heimer Zeitung
nebst dem Unterhaltungs-
blatte Phönix/ kosten
zusammen halbjährlich
vier Fl.



tln t r a n k i r t e ZU«
schriften werden nicht an-
genommen. Alte Zusen-
dungen wolle man an die
Redaktion addresstren.
Einrüekungsgcbühr 4Kr.
die Zeile.


Mir Großherzvglich badischem gnädigst. ausschl. Privilegium.

dm 295.

Sonntag, den 10. Deccmber

1826.


Lcitbegebenheiten.

Hessen - Darmstadt.
Der schwäbische Mercur schreibt unter an-
derm aus Darmstadt vom z. Dec. „Di> über den
Commercienrath Hoffmann dahier verhängte Unter-
suchung ist noch immer nicht beendigt, und dasselbe
gilt von der Untersuchung des Bürgermeisters Glas
von Selters, der in ähnlichen Umständen sich befindet.
Die beiden Advocaten Hoffmann und Rühl da-
hier, sind zwar nicht von dem Gerichte freigcspro-
chen — es ist nämlich bis jetzt kein Spruch erfolgt
— aber beide sind frei gelassen, und practiciren
vor den Gerichten. Demnach ist allerdings die Ver-
fügung der preuß. Behörden bemerkenswerth, wonach
sie, auf preuß. Boden ergriffen, alsbald nach Berlin
gebracht werden sollen."
Schwel;.
Aus der Schweiz, den 6. Dec. Durch Kreisschrei-
ben vom 2Z. Nov. übermacht der Staatsrath des Vor-
orts Lucern den Regierungen der Cantone die Note
des Auditors der Nunciatur, Hr. Gizzi, vom iZ. Nov.
und eine sie begleitende Zuschrift des Cardinal-Staats-
secretärs de la Somaglia aus Rom vom 7. Nov.,
wodurch der Eidgenossenschaft die Ernennung des bis-
herigen Jnternuntius in Wien, Monsignor Pietro Ot-
tini, zum apostolischen Nuntius in der Schweiz ange-
kündigt wird. Bis zu seiner baldigen Ankunft ist der
Auditor, Hr. Gizzi, die Geschäfte der Nuntiatur zu
besorgen, weiterhin beauftragt.
Der päbstliche Auditor, Hr. Gizzi, hat erklärt: er

babe die Lucernsche Antwort auf das von ihm aus
Auftrag Sr. Heiligkeit ciugercichte Bcschwerdeschreiben,
den Kellerschen Handel betreffend, nach Rom gesandt
und erwarte von seinem Hofe weitere Instruction.
Fran k r e t ch.
Paris, den 6. December. Fonds vom 5.: 5 pCt.
Eons. c-y Fr. 85 Et. — zpEt. 71 Fr. 75 Et.
Wir entlehnen dem lVIarcuro äu 19 siöVs die na-
bern Umstände eines unglücklichen Vorfalles, der sich
so eben in einer Stadt des ehemaligen Artois zu-
getragen bat. Herr v. S., Rittmeister in einem zu
C. in Garnison liegenden Cavallerieregimente, machte
dort die Bekanntschaft einer Mademoiselle D., eines
jungen und schönen Mädchens aus einer achtbaren
Familie. Lebhaft ergriffen von ihren Reizen, wußte
er sich ihre Gegenliebe zu erwerben, versprach ihr die
Ehe und verführte sie, als er die Stadt verlassen
mußte, um nach einem benachbarten Orte verlegt zu
werden. Mademoiselle D. fühlte die Frucht ihres
Fehltrittes unter ihrem Herzen, und es wurde dem-
nach die Uevereinkunft getroffen, daß nach 6 Monaten
die Vermahlung statt finden solle. Allein wie dieser
Zeitpunct eintritt, schützt Herr v. S. eine Menge
Ausflüchte vor. Er ist aus einem vornehmen Hause,
das aber wenig mit Glücksgütern gesegnet ist, die un-
glückliche D. ist aber weder reich noch von Adel, und
er erklärt daher die Verbindung für unausführbar,
weil er nicht im Stande sep, mit ihr ohne Vermegcrt
die gebührende Stelle in der Gesellschaft einznuehmcn.
Die Verwandten geben indessen die Hoffnung nicht
aick, Hrn. v. S. zu ehrenwerthen Gesinnungen zurück-
kehren zu sehen, der Bruder seiner Braut verzichtet
feierlich auf alle Ansprüche auf das väterliche Erbe
zu Gunsten seiner Schwester, um ihre Mugabe zu
erhöhen, und die Braut selbst verspricht, sich unmir-
 
Annotationen