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Mannheimer Zeitung — 1826

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Nro. 235 - Nro. 260 (1. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44355#0985

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Maiihemer

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schritten werden nicht an-
genommen. Alle Zusen,
düngen wolle man an die
vredaction addresstren.
Einrückung«gebüh» 4Kr.
die Zeile.


Mit Großherzogllch badischem gnädigst. ausschl. Privilegium.

246. Samstag,

Baden

Carls ruhe, den 12. Oct. Ihre Maj. die ver-
witwete Königin« von Baiern sind, mit den Prinzes-
sinnen Marie und Louise von Baiern kk.HH., gestern
Mittag znm Besuch bei Seiner königlichen Hoheit dem
Großherzog und der großhcrzoglichen Familie von
Bruchsal hierher gekommen. Allerhöchstdieselben stie-
gen im Palais Sr. Hoheit des Herrn Markgrasen
Leopold ab, und kehrten Abends wieder nach Bruch-
sal zurück. Ihre kön. H. die verwitwete Frau Groß-
herzoginn werden mit den Prinzessinnen Töchtern kk.
HH., auf der Rückreise von Freiburg nach Mannheim,
heute bei Seiner königl. Hoheit dem Großherzog zu
Mittag speisen.

Leitvegebenheilen.

Rußland.
Petersburg, den zo. September. Man
liest in dem 2 0 urnal de St. Petersburg:
„Die letzten von dem General Aermalow erhaltenen
Nachrichten, lassen über die feindseeligen Gesinnungen
des persischen Hofes gegen uns keinen Zweifel mehr.
Der General hat dem Chef des Generalstabes Seiner
kaiserl. Mas. folgende Details berichtet: Der Feind
hielt Elisabethpol besetzt und ein Theil seiner Cavalle-
rie war auf Schemschadil vorgegangen und hatte sich
dort mit ungefähr 2000 insurgirten Einwohnern und
einer Abtheilung Reiterei von Erivan vereinigt, welche
Abbas Mirza mit dem Ueberläufer Alerander, Czare-
witsch von Georgien, abgeschickt hatte, nm Cakhetien
in Aufstand zu bringen. Der mit einer Abtheilung an

den 14. October 1826.

dem Ufer des Arstapha aufgestellte Fürst Mädatow,
war in der Nacht über diesen Fluß gegangen', um
den Feind zu überfallen; allein als er sich mit An-
bruch des Tages der von demselben besetzten Stellung
näherte, fand er dieselbe verlassen und die feindli-
chen Colonnen auf den Anhöhen aufgestellt. Ein Ba-
taillon und einige Canonenschüsse reichten hin, sie von
dort zu verjagen, allein aus Mangel an Cavallerie
konnte der General seinen Vortheil nicht verfolgen ; doch
fingen die, die umliegenden Dörfer bewohnenden Arme-
nier einen Haufen Flüchtlinge aus. Der an der
Spitze der Insurgenten stehende ehemalige Chan von
Schirvan, Mustapha, hatte sich, unterstützt von per-
sischer Cavallerie, des Dorfes Ara bemächtigt; der
Generalmajor von Krabbe hat ihn mit Verlust von
dort vertrieben. Der von Abbas Mirza ausgesandte
ehemalige Chan von Cazschunik hat nicht in seine ehe-
malige Besitzungen eindringen können; Dank dem Ge-
neralmajor Aslan-Chan, der, Rußland treu und er-
geben, seinen ältesten Sohn mit zov Berittenen uns
geschickt hat. Die Einwohner von Akuschin haben,
weit entfernt, den treulosen Einflüsterungen Abbas
Mirza Gehör zu geben, die Proklamation, in welcher
er sie zum Aufruhr anreizte, dem General Aermalow
ausgeliefert. Abbas Mirza ist in seinen Versuchen,
Daghestan in Aufstand zu bringen, gänzlich gescheitert.
Sardar und^Erivan, der mit enier beträchtlichen Hee-
resmacht die Ankunft Abbas Mirza's erwartet, bleibt
bis jetzt unthätig. Die Perser halten unfern Gesand-
ten , den Fürsten Menzikow und das Personale der
jetzigen und frühern Gesandtschaft in Erivan fest, und
alle Verbindung mit ihnen ist abgeschnitteu."
Moscan, den 28. Sept. Am 16. wurde wieder
Hoftrauer angelegt.
Der von der adeligen Gesellschaft am l8. gegebene
Ball begann um 7 Uhr, und um y Uhr erschien der
Kaiser, welcher sogleich mit dem ganzen begleitenden
Hose zu einer Polonaise antrat. Mitglieder des Balls
zählte man über 2000. Unter den Fremden zeichnete
 
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