A. Osteometrische Technik.
915
Breiten-Index des Spatium interosseum:
Größte Breite des Spatium interosseum [16] X 100
Physiologische Länge der Uina [2]
9. Handsketet.
1. Handlänge: Abstand der Spitze des Processus styloideus
radii von dem distalen Endpunkt des längsten Fingers, auf die Längs-
achse der Hand projiziert. Stangenzirkel mit verschieden lang ein-
gestellten Armen. Die Stange selbst muß parallel der Längsachse der
Hand gehalten werden. An montierten Skeleten ^) leicht zu nehmen.
Das Maß entspricht der Messung am Lebenden.
1 a. Abstand des am meisten proximal gelegenen Punktes des Os
naviculare von dem distalen Endpunkt des längsten Fingers. Stangen-
zirkel. An montierten Händen zu nehmen.
2. Länge des einzelnen Os metacarpale: Geradlinige
Entfernung des Mittelpunktes der Basisfläche von dem Scheitelpunkte
des Capitulum. Gleitzirkel.
3. Länge der einzelnen Phalanx: Geradlinige Entfernung
der proximalen und der distalen Fläche voneinander, in der Achse
des Knochens gemessen. Gleitzirkel.
An den Ossa metacarpalia und an den Phalangen kann auch die
Breite und Höhe jeweils in der Mitte des Corpus, an der Basis und
am Capitulum gemessen und als arithmetrisches Mittel daraus eine
„durchschnittliche Breite resp. Höhe" berechnet werden (UHLBACH
1914). Vgl. auch unter Fußskelet.
4. Fingerlänge: Gewonnen durch Addition der Längen der
Grund-, Mittel- und Endphalanx.
5. Strahllänge: Gewonnen durch Addition der Fingerlänge
und der Länge des betreffenden Metacarpus.
10. Becken.
Zur Feststellung der meisten Beckenmaße (Pelvimetrie) müssen die
beiden Hüftbeine mit dem Kreuzbein vereinigt werden. Dies geschieht
am besten durch Wachsplattem die in der entsprechenden Dicke auf
die Facies symphyseos und die beiden Facies auriculares aufgelegt und
leicht festgeschmolzen werden. Die Fixierung des Beckens bei der
Abnahme der Maße ist nicht immer leicht. Gewöhnlich genügt zwar
das auch bei Schädelmessungen verwendete Spreusäckchen oder Hirse-
becken (S. 487), aber die Messung gewinnt an Sicherheit, wenn man
das Becken in einen Knochenhalter einspannt-). Mehrere Maße des
Beckens können rechts und links genommen werden. VERNEAu empfiehlt,
den Mittelwert dieser beidseitigen Maße zu notieren. Gegenüber den
Maßen an dem frischen Knochen sind diejenige des getrockneten und
mazerierten Beckens um einen geringen Betrag kleiner.
Im Folgenden sind nur die wichtigsten Beckenmaße aufgeführt;
weitere siehe hauptsächlich bei VERNEAu (1875). VoGEL (1904) und
KwAST (1908) geben eine Zusammenstellung der Methoden der ver-
schiedenen Autoren.
1) Eine Anleitung zur richtigen Zusammensetzung des Handskeletes findet
sich bei PuiTZNER 1892, Morphologische Arbeiten I, 8. 67. Vgl. ferner die ver-
schiedenen Arbeiten H. ViRCHOWs (Literatur unter Handskelet) über diese Materie.
2) Einen speziell für Beckenmessungen konstruiertes Stativ hat EMMONS (1913)
beschrieben und abgebildet.
58*
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Breiten-Index des Spatium interosseum:
Größte Breite des Spatium interosseum [16] X 100
Physiologische Länge der Uina [2]
9. Handsketet.
1. Handlänge: Abstand der Spitze des Processus styloideus
radii von dem distalen Endpunkt des längsten Fingers, auf die Längs-
achse der Hand projiziert. Stangenzirkel mit verschieden lang ein-
gestellten Armen. Die Stange selbst muß parallel der Längsachse der
Hand gehalten werden. An montierten Skeleten ^) leicht zu nehmen.
Das Maß entspricht der Messung am Lebenden.
1 a. Abstand des am meisten proximal gelegenen Punktes des Os
naviculare von dem distalen Endpunkt des längsten Fingers. Stangen-
zirkel. An montierten Händen zu nehmen.
2. Länge des einzelnen Os metacarpale: Geradlinige
Entfernung des Mittelpunktes der Basisfläche von dem Scheitelpunkte
des Capitulum. Gleitzirkel.
3. Länge der einzelnen Phalanx: Geradlinige Entfernung
der proximalen und der distalen Fläche voneinander, in der Achse
des Knochens gemessen. Gleitzirkel.
An den Ossa metacarpalia und an den Phalangen kann auch die
Breite und Höhe jeweils in der Mitte des Corpus, an der Basis und
am Capitulum gemessen und als arithmetrisches Mittel daraus eine
„durchschnittliche Breite resp. Höhe" berechnet werden (UHLBACH
1914). Vgl. auch unter Fußskelet.
4. Fingerlänge: Gewonnen durch Addition der Längen der
Grund-, Mittel- und Endphalanx.
5. Strahllänge: Gewonnen durch Addition der Fingerlänge
und der Länge des betreffenden Metacarpus.
10. Becken.
Zur Feststellung der meisten Beckenmaße (Pelvimetrie) müssen die
beiden Hüftbeine mit dem Kreuzbein vereinigt werden. Dies geschieht
am besten durch Wachsplattem die in der entsprechenden Dicke auf
die Facies symphyseos und die beiden Facies auriculares aufgelegt und
leicht festgeschmolzen werden. Die Fixierung des Beckens bei der
Abnahme der Maße ist nicht immer leicht. Gewöhnlich genügt zwar
das auch bei Schädelmessungen verwendete Spreusäckchen oder Hirse-
becken (S. 487), aber die Messung gewinnt an Sicherheit, wenn man
das Becken in einen Knochenhalter einspannt-). Mehrere Maße des
Beckens können rechts und links genommen werden. VERNEAu empfiehlt,
den Mittelwert dieser beidseitigen Maße zu notieren. Gegenüber den
Maßen an dem frischen Knochen sind diejenige des getrockneten und
mazerierten Beckens um einen geringen Betrag kleiner.
Im Folgenden sind nur die wichtigsten Beckenmaße aufgeführt;
weitere siehe hauptsächlich bei VERNEAu (1875). VoGEL (1904) und
KwAST (1908) geben eine Zusammenstellung der Methoden der ver-
schiedenen Autoren.
1) Eine Anleitung zur richtigen Zusammensetzung des Handskeletes findet
sich bei PuiTZNER 1892, Morphologische Arbeiten I, 8. 67. Vgl. ferner die ver-
schiedenen Arbeiten H. ViRCHOWs (Literatur unter Handskelet) über diese Materie.
2) Einen speziell für Beckenmessungen konstruiertes Stativ hat EMMONS (1913)
beschrieben und abgebildet.
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