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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 11.1968

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.33078#0070

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und dritte Strophe suchen das im Hinblick auf Alkaios und seine Dichtung zu er-
weisen. Die Schlußstrophe macht ausdrücklich deutlich, warum dem so ist: sie sind
Dienst an Apollon und den Musen, schenken den Menschen Freude und erhellen ihnen
die Düsternisse des Lebens. Die Schlußstrophe lenkt in den Gebetsstil der Anfangs-
strophe zurück. S. 196-200. - Robert W. Carrubba: Structural symmetry in Horace,
Epodes 16, 41-66. S. 201-209. - Kenneth Wellesley: In defence of the Leiden Ta-
citus. Über den von Mendell und Koestermann als dem Medicus II des Tacitus gleich-
rangig gewerteten Leidensis 16 B ist in den vergangenen Jahren heftig diskutiert
worden. Gegen die These einer hier vorliegenden unabhängigen Überlieferung haben
sich nacheinander Heubner, Hering, Fuchs, Martin und Goodyear ausgesprochen.
Wellesly macht nun den Versuch, die Unabhängigkeit der späten Hs. durch Inter-
pretation von hist. 1, 49, 2f.; 52, 2; 3, 13, 3 und 66, 3 zu erhärten. S. 210-224. -
Heinz Heubner: Fessa aetate. Tac. ann. 15, 38, 4 ist in der Überlieferung durch das
unkonstruierbar auf aetate folgende aetas entstellt. Gegen die bereits von J. Gronov
gefundene und von Nipperdey-Andresen übernommene Heilung (aetas ist inter-
poliert) haben sich in neuester Zeit Vandvik, Fuchs und Koestermann ausgesprochen.
Mit Hilfe von Liv. 39, 8, 6, wird Gronovs Emendation als richtig erwiesen, wobei
auch auf die angeblich unabhängige Überlieferung in L (s. o.) neues Licht fällt.
S. 225-229. - Ernst Schwentner: Lat. fartalia, faritalia, faratalia und Verwandtes.
S. 230-233. - Heinz Gerd Ingenkamp: Laches, Nikias und platonische Lehre. Es geht
im ,Laches c nicht sowohl um die dvöpeia oder um die Tugend überhaupt, als ganz
besonders um die Vorbereitung eines Erkenntnisbegriffes, der der Schlüssel zur spä-
teren platonischen Lehre sein wird. S. 234-247. - Karlhans Abel: Minucius Felix:
Octavius: Das Textprohlem. S. 248-283. - Jean Colin: Philon d’Alexandrie et la
,ldchete‘ du prefet dlEgypte (Philon, In Flaccum § 38, 41 et 43). S. 284-285. - Ro-
bert Renehan: Pausanias VII 25, 10. S. 285. - Eugen Dönt: Zwei Bemerkungen
zu pseudoplatonischen Schriften. S. 286. - R. Merkelbach: Achilleus Tatios III 21, 3.
S. 287-288.

Rheinisches Museum 1967 (110)

Dieter Timpe: Drusus’ Umkehr an der Elbe. Als Drusus auf seinem letzten Feldzuge
i. J. 9 v. Chr. die mittlere Elbe erreicht hatte, trat ihm nach Dio 55, 1, 3 und Suet.
Claud. 1, 2 ein barbarisches Weib von übermenschlicher Größe entgegen, das ihm
drohend sein nahes Ende verkündigte und umzukehren gebot. Hinter dieser Er-
scheinung wird, im vielberufenen Alexandervorbild gefaßt, Kritik an Drusus er-
kennbar. Livius und die ihn voraussetzenden Schriftsteller, aber auch Velleius Pater-
culus und die Consolatio ad Liviam vertreten ein positiv wertendes Drususbild,
das demnach in augusteische Zeit zuriickreicht, während die durch Dio repräsentierte
Ansicht sich in tiberianischer Zeit schärfer ausgebildet haben dürfte. Die Kritik an
Drusus gewinnt Anschaulichkeit, wenn man sie mit dem Feldzugsverlauf des Jahres
9 konfrontiert. Die Ausgangslage in diesem Jahre war nicht erfreulich. Die Sugam-
brer hatten im Vorjahr das Lager von Oberaden an der Lippe zerstört, weiter süd-
lich rebellierten die Chatten, hinter ihnen drohten die suebischen Quaden und Mar-
komannen. Dann aber brachte das Jahr 9 einen bedeutenden Erfolg. Es gelang, den
Chatten und Sueben schwere Schläge zu versetzen, und auch über die Sugambrer
muß ein nicht unbedeutender Sieg errungen worden sein. Wahrscheinlich hat einer
der Legaten des Drusus gegen sie operiert, so daß von einer Zangenoperation gegen
die drei genannten Stämme gesprochen werden darf. Nicht geglückt war dagegen
das schon i. J. 11 ins Auge gefaßte Ziel, die Unterwerfung der Cherusker. Diese
zogen sich, wie schon damals, vor dem eindringenden Feind zurück und vermieden

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