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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 23.1980

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Buchbesprechungen

Paul-Marie Duval: Gallien. Leben und Kultur in röm. Kaiserzeit. Übersetzt von C. H.
Steckner. 460 S. mit 81 Textabb., 24 Fotos und 1 Karte. Reclam, 1979, Pb. 28,80 DM
Der Vcrf. stellt eingehend Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kriegswesen, Religion, Erziehung,
Beruf und Freizeit in Gallien dar (wie Carcopino für Rom, vgl. 1/79, S. 13). Interessant
und für den Unterricht verwertbar ist das Buch deshalb, weil G. nicht irgendeine Provinz
des Imperiums ist, sondern die größte, blühendste und volkreichste im Westen, bis zum
Einfall der Alamannen und Franken (253) das Bollwerk gegen die Germanen. Das beweisen
griech. und lat. Autoren, zahllose lat. Inschriften und die Zeugnisse der Archäologie. Der
Austausch von techn. Kenntnissen, Kunstformen, Bekleidungsgewohnheiten, Transportmit-
teln, Glaubensweisen und Göttern zwischen Galliern und Römern schafft eine gallorömische
Kultur, die sich während der Pax Romana 3 Jahrhunderte lang weiterentwickelt. Schon
48 n. Chr. hat Claudius Gallier in den Senat berufen, und unter den zahlreichen Städten
wurden Narbonne, Lyon und Köln Zentren des Kaiserkults. Duval informiert zuverlässig
und gibt in den Anmerkungen (S. 356-380) wichtige Hinweise zur'Bibliographie und
zur Begründung der dargelegten Auffassungen.
Homer: Ilias. Übersetzt von Roland Hampe. 624 S. mit 32 Abb. nach antiken Darstellun-
gen. Reclam, 1979, geb. 29,80 DM. UB 249 (5) ohne Abb., kart. 8,50 DM
In Heft 4/79 wurde die Odyssee-Übersetzung gewürdigt. Erstaunlich schnell folgt nun der
2. Band, der im Detail ebenso zuverlässig gearbeitet ist: von besonderem Wert sind das
Nachwort (S. 531-565), das das archäologische Material z. T. neu wertet, und das Register
der Namen und griech. Begriffe.
Ovid, Herausg. M. v. Albrecht und E. Zinn. Wege der Forschung Bd. XCII, Wissenschaft-
liche Buchgesellschaft Darmstadt, Ln. XIX und 587 S., 81,— (46,-) DM
Man kann es nur begrüßen, daß der bewährte Band wieder erhältlich ist; denn er zeigt nicht
nur, zu welcher Blüte die Einzelinterpretation gelangt ist (die Verfasser der Beiträge haben
durchweg der Philologie der letzten 60 Jahre ihren Stempel aufgeprägt), sondern auch daß
das Verständnis für das Gesamtwerk und seine innere Einheit zunimmt (E. Zinn: Worte zur
Zweitausendjahrfeier 1958; T. F. Higham: Ovid - Einige Aspekte seiner Eigenart und sei-
ner Ziele; W. Kraus: Ovidius Naso - Der auf den neuesten Stand gebrachte RE-Artikel).
Die sprachlichen Stiidien (Marouzeau, Börner) und das Fortwirken (J. Eberle, F. W. Lenz,
W. Stroh, L. P. Wilkinson) runden das Bild ab. Die Frage der Quellen und Vorbilder - seit
jeher ein Übungsfeld des Scharfsinns - tritt zu Recht in den Hintergrund.
Das römische Epos. Herausg. E. Burck (Grundriß der Literaturgeschichten nach Gattun-
gen), Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1979, Ln. XII und 419 S., 78,—
(48,-) DM
Dieser Band füllt eine Lücke, die oft schmerzlich empfunden wurde (R. Häußler, Das
histor. Epos der Griechen und Römer, 2 Bde., Heidelberg 1977/78, enthält ausgewählte
Interpretationen; W. Schetter stehen im „Neuen Handbuch der Literaturwissenschaft“,
Frankfurt, 1974, nur 35 S. zur Verfügung). Die Gesamtdarstellung der altrömischen,
augustäischen, neronisch-flavischen und panegyrischen Epik übersteigt beinahe die Kräfte
eines Einzelnen. Um so mehr gebührt dem Nestor unserer Wissenschaft, Herrn Prof. Burck,
unser Dank, daß er die repräsentativste literarische Gattung, die die Grundzüge des Römer-
tums und nationalen Selbstverständnisses besonders verdeutlicht, neu darstellt. Außer der
informativen Einleitung und der sorgfältigen Bibliographie stammen folgende Abschnitte
von ihm: Zwischen Ennius und Vergil; Vergils Aeneis; Die Pharsalia Lucans (zusammen
mit W. Rutz)\ Das Bellum Civile Petrons; Die Argonautica des Valerius Flaccus; Die Punica
des Silius Italicus; Die Thebais des Statius; Die Achilleis des Statius; Die Epen Claudians;

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