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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 23.1980

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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Pierre Grimal, Das antike Italien]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33077#0019

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Die Johannis des Corippus. M. v. Albrecht behandelt Naevius’ Bellum Poenicum, Ennius’
Annales und Ovids Metamorphosen, eine der meistgelesenen und so oft mißverstandenen
Schullektüren. Die Gliederung der einzelnen Abschnitte ist i. a. einheitlich (Leben, Ent-
stehung und Aufbau, Vorbilder und Quellen, Sprache und Stil, Gehalt, Fortwirken) und
ermöglicht eine rasche, gründliche Orientierung.
Pierre Grimal: Seneca. Impulse der Forschung Bd. 24, Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt, 1978, 430 S., 63,- (42,-) DM
G. versteht es meisterhaft, die verschiedenen Seiten Senecas auszuleuchten, indem er die
Methoden der Geschichte, Philosophie und Literarkritik nutzt. So lernen wir nicht nur das
Leben und die Persönlichkeit Senecas durch die Deutung seiner Schriften besser kennen,
die Idee der persönlichen Freiheit, die eine zentrale Rolle für ihn gespielt hat, sondern wir
erkennen auch, daß es mehrere Problemgruppen gibt, die sich von seinen frühen Werken
über die allmähliche Loslösung von Poseidonios bis zur Hinwendung zu den Quellen der
Stoa immer wieder neu aufdrängen: sein Leben als Staatsbürger und seine tatkräftige Mit-
wirkung an der Gestaltung des Gemeinwesens; sein Festhalten an den grundlegenden Prin-
zipien der Stoa und der Wunsch, die abstrakten Vernunftschlüsse der Schule in die Er-
fahrungswerte des gelebten Lebens umzusetzen; die Wiedergabe philosophischer Gedanken
mit den Mitteln des sprachlichen Ausdrucks seiner Generation. Ein glänzend geschriebenes
Buch, das durch gediegene Anmerkungen u. ein vorbildliches Register noch an Wert gewinnt.
Pierre Grimal: Das antike Italien. Societäts-Verlag Frankfurt, 1979, Ln. 311 S., 39,50 DM
Bei allem Respekt vor den Verdiensten des Verfassers muß es erlaubt sein festzustellen,
daß dieses Buch für den Fachmann kein rechter Gewinn ist. Eine populärwissenschaftliche
Darstellung ist nur zu begrüßen, zumal wenn sie außer Rom auch noch Etrurien, Latium,
Kampanien und die griechischen Länder (sic) Süditaliens miteinbezieht. Grimals Werk
darf nicht an speziellen Handbüchern (z. B. Coarellis Rombuch) gemessen werden; die zahl-
losen Druckversehen und Rechtschreibfehler hätten sich jedoch vermeiden lassen. Abbil-
dungen stehen nicht immer in Beziehung zum Kontext; vielleicht sollte man, statt Tar-
quinius d. Ä. zu sagen, ruhig bei Tarquinius Priscus bleiben und, wenn man die sog. Serviani-
sche Mauer mit Säflund ins 6. Jahrhundert datiert, wenigstens die communis opinio erwäh-
nen. Auch die Darstellung des heutigen Standes der Etruskblogie ließe sich im Detail ver-
bessern. Gewinn hatte der Rez. bei den Abschnitten, die von den Methoden der Forschung
und dem gewandelten Geist der Forschung in den letzten 200 Jahren handeln. W. Königer
Vergil. Aeneis. Mit 142 Holzschnitten aus der Straßburger Ausgabe von J. Grüninger. Über-
setzt von J. Götte. Bilderläuterungen von M. Lemmer. Leipzig-München (Heimeran-Verlag)
1979. 399 S. Format: 28 x 21 cm. Leinen 48,— DM
Gottes Aeneis-Übersetzung in schönem Format und nobler Type. Gute Reproduktionen
der Straßburger Edition von 1502, die einen starken Eindruck der Antikenrezeption um
1500 vermitteln.
Abaelard, Petrus. Die Leidensgeschichte und der Briefwechsel mit Heloisa. Übertragen und
herausgegeben von E. Brost. 4., verb. Auf!., Heidelberg, Lambert Schneider, 1979, 511 S.
Neuauflage der guten Übersetzung von Brost mit ergänzenden Texten und Zeittafeln; auf-
regend lebendige, tief beunruhigende Zeugnisse, auch 900 Jahre nach A.s Geburt.
Lateinische Fabeln des Mittelalters. Lateinisch-deutsch. Herausgegeben und übersetzt von
Harry C. Schnur. München 1979. Heimeran-Verlag. - 368 S. - DM 44,-
Schnur bietet im Nachfolgeband zu den ,.Fabeln der Antike“ eine gut eingeleitete, repräsenta-
tive Auswahl aus den bedeutendsten ma. Fabelsammlungen. Die Übersetzung ist oft sehr
gut gelungen; die Erläuterungen sind knapp, aber anregend. O. S.

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