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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 23.1980

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Nr. 4
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Karl Christ, Krise und Untergang der römischen Republik]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Kurt Flasch, Augustin. Einführung in sein Denken]
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Siewert, Walter: [Rezension von: Hilbert Meyer, Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33077#0089

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in die Analysen der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung inte-
griert sind. Erst alle diese Elemente zusammen erlaubten es, Wechselwirkungen, Verlauf
und Resultate der Epoche als Ganzes zu erfassen und zu bewerten. Die Einleitung (Die
Problematik des Unterganges der röm. Republik) macht mit dem Geschichtsbild der Neu-
zeit bekannt. Gliederung: 1. Die röm. Expansion zwischen 201 und 133 v. Chr.; 2. Roms
Eintritt in die hellenistische Welt; 3. Roms innere Entwicklung im 2. Jahrhundert v. Chr.;
4. Die Reformversuche der Gracchen;5. Die röm. Politik im Zeitalter des Marius und Sulla;
6. Der Zusammenbruch des sullan. Systems und der Aufstieg des Pompeius; 7. Caesar; 8.
Zur Kultur- und Geistesgeschichte des 1. Jahrhunderts v. Chr.; 9. Octavians Aufstieg und
die Begründung des Prinzipats; Anhang: Zeittafel; Bibliograph. Hinweise (S. 477-510);
Verzeichnis der Abb.; Register.
Der entscheidende Vorzug des Buches besteht darin, daß nicht mit Empirie gefüllte Theo-
reme und Abstraktionen angestrebt werden, sondern die Darstellung der Ereignisse und
ihre Erforschung im Mittelpunkt stehen. So wird der Leser davor bewahrt, den zweiten
Schritt vor dem ersten zu tun und voreilig und ungeprüft Hingenommenes kritiklos weiter-
zugeben.

Kurt Flasch, Augustin. Einführung in sein Denken. Reclam UB 9962 (5), 487 S., geb.
14,80 DM, kart. 9,- DM
Der Verfasser, Professor der Philosophie in Bochum, schildert im ersten Teil die geistige
Entwicklung Augustins (Manichäismus, Neuplatonismus, Bekehrung), im zweiten Teil
erörtert er die zentralen Themen von den „Confessiones“ an: Zeit, Religionsphilosophie,
Trinität, Geschichte, Staat und Gesellschaft. So wie Augustin in den „Retractationes“
(426/7 geschrieben) sein Werk als Zeugnis einer inneren Entwicklung verstanden wissen
wollte, führt uns der Verf. vom Detail zur geschichtlichen Dimension und - ohne jede un-
historische Aktualisierung - in die Bahnen europäischer Tradition. „Eine Gesamtdar-
stellung des Denkens Augustins ist seit Jahrzehnten im deutschen Sprachraum nicht mehr
versucht worden. Das hat gute Gründe: die Unübersichtlichkeit seines riesigen Oeuvres, die
Fremdartigkeit seiner Ideen und die Verteilung der Kompetenz auf Historiker, Philologen,
Philosophen und Theologen“ (Vorwort S. 3). Entstanden ist mehr als ein Versuch: eine
Darstellung, die, mit Literaturhinweisen, Anmerkungen (S. 427-462), einem chronol. Ver-
zeichnis aller Werke Augustins, Personen- und Sachregister ausgestattet, vom Stand der
Forschung Zeugnis ablegt.
Wolfgang Königer
Hilbert Meyer, Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung, Scriptor, Königstein/Ts. 1980
(Scriptor Ratgeber Schule Bd. 6), VII, 394 S.
Für Berufsanfänger - Lehrerstudenten und Referendare — hat der Verfasser, Professor für
Schulpädagogik an der Carl-von-Ossietzki-Universität in Oldenburg seine Erfahrungen aus
dem Modellversuch zur einphasigen Lehrerausbildung an der Universität Oldenburg festge-
halten. In 17 vielfältig aufgegliederten Lektionen mit vielerlei optischen Signalen und einer
bewußt nicht-akademischen, bisweilen ,schnoddrigen1 Sprache entwickelt er ein utopisches
Unterrichtsverfahren, das auf den Schulalltag des gegliederten Schulwesens nicht übertrag-
bar ist, zumindest nicht in der von ihm gewünschten Konsequenz. Nachdem er sich in drei
Lektionen mit den Anfängerproblemen befaßt und zu deren Überwindung 132 .Rezepte1
gesammelt hat, zerpflückt er in den Lektionen 4-7 die sog. ,Feiertagsdidaktiken *, worun-
ter er die bildungstheoretischen (Klafki), lerntheoretischen (W. Schultz) und die lernziel-
orientierten (Mager) Didaktiker versteht. Die Lektionen 8 und 9 zeigen dann seine eigene
Didaktik: den schülerorientierten, d. h. handlungsorientierten Unterricht, d. h. einen
Unterricht, der sich am Alltagsbewußtsein und dem Interesse eines Schülers orientiert und
durch einen Handlungsprozeß ein Handlungsprodukt hervorruft. Die Lektionen 10-16

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