Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]: Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes (23.1980)

tavian. Die Abschnitte 5/6 sind schlechtweg banal. Es ist kaum denkbar, daß derartige
Schablonen irgendwelches Verständnis für einen so erregenden Vorgang wie die sogenannte
römische Revolution erschließen. (Fortsetzung in Heft 3/1980)

Presseschau — Notizen aus dem In- und Ausland
Tendenzwende in Hessen?
Das Wahlverhalten der hessischen Oberstufenschüler zeigt für die Fremdspra-
chen eine leicht ansteigende Tendenz: 45,1% wählten im Schuljahr 78/79 einen
Leistungskurs gegenüber 43,2% im Vorjahr. Auch Latein und Griechisch sind
betroffen: 2,1% und 0,6% gegenüber 1,6 bzw. 0,4%. (Aus: Schule in Hessen)
Lateinische Vorlesungen in Saarbrücken und Mainz
Im vergangenen WS 79/80 hat der Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissen-
schaft an der Universität des Saarlandes eine gut besuchte lateinische Vorle-
sungsreihe zu dem Thema ,/Politische Utopien“ für Hörer aller Fakultäten veran-
staltet. (Die gleiche Reihe wurde auch in Mainz angeboten.) Neben antiken Bei-
spielen (Platon: Prof. Thierfelder, Mainz; Augustinus’ Staatstheorie: Prof. v. Al-
brecht, Heidelberg) fehlte auch Neuzeitliches nicht: die Insel „Utopia“ des
Thomas Morus (Prof. Stallmach, Mainz) und Karl Marx’ Entfremdungstheorie
(„Carolus Marx quid de alienatione tollenda senserit“, Prof. Helfer, Saar-
brücken). — Diese Ringvorlesung auf Latein ist für Saarbrücken bereits die zwei-
te (WS 78/79: „Möglichkeiten der Zukunftsdeutung“); demnächst wird sich ei-
ne dritte anschließen. (Aus: Saarbrücker Zeitung)
Ein römisches Gelage in Köln
Die Kölner Archäologische Gesellschaft veranstaltete ein „Symposium Agrippi-
nensium“ im Römisch-Germanischen Museum. Die römischen Speisen, die ser-
viert wurden, waren von Reinhard Hauenschild, Oberst der Bundeswehr, aus
dem Kochbuch des Apicius ausgewählt worden.
Das Rezept für Schweinefrikassee mit Aprikosen (minutal ex praecoquis) ist,
so wie Hauenschild die Zutaten vorschlägt und dosiert, von jedem Hobbykoch
zu bewältigen und ergibt auch für unseren Gustus ein wohlschmeckendes Ge-
richt: „200 g Schweineschulter und 100 g getrocknete Aprikosen pro Person.
Das nicht zu fein gewürfelte Fleisch in folgender Mischung angaren: Öl, Sardel-
lenpaste, Schalotten, trockener Wein. Wenn alles gegart ist, Mischung aus
schwarzem Pfeffer, gemahlenem Kümmel, getrockneter Minze, getrocknetem
Dill, Honig, Samoswein (oder Marsala) und Sardellenpaste mit der Brühe des
Fleisches mischen, zusammen mit den leicht aufgeweichten Aprikosen zum
Fleisch geben, aufkochen, köcheln lassen, bis alles durchgegart ist. Andicken
mit gemahlenem Zwieback, mit Pfeffer bestreuen, servieren.“ (Aus: Kölner
Stadtanzeiger)

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