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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0095
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Die Königin verwandte sich aber auch mehrmals für die wohl große Armut leiden-
de Prennerin, die ehemalige Amme ihrer Tochter, welcher aus nicht mitgeteilten
Umständen ein Schaden an etlichen Fässern Bier entstanden war. Zum wiederhol-
ten Male ersuchte Elisabeth deshalb die Stadt Wien, der Prennerin den Schaden zu
ersetzen^.
Zugunsten ihres Verwalters auf ihren Gütern in Dalmatien, Kroatien und den
Windischen Landen, Mattko Thallowcz, dessen nicht näher charakterisiertes Gut
auf dem Transport entwendet und nach Wien geschafft worden war, ordnete sie den
Wiener Rat an, dieses Gut in Verwahrung zu nehmen und das Recht darauf nur dem
Bevollmächtigten des Mattko als dem Überbringer dieses Briefes einzuräumen.
Derjenige, der das Gut widerrechtlich nach Wien gebracht habe, sollte festgehalten
werden^. In zwei weiteren Schreiben intervenierte sie schließlich in rechtlichen
Angelegenheiten für ihren Getreuen Hans Kraus, Bürger von Weißenburg^, und
den Nonnenkonvent St. Jakob^T Für beide bittet die Königin eindringlich um Bera-
tung in rechtlichen Fragen und Entgegenkommen bei den anstehenden Rechts-

furen und der daseibist gestatten anzewern, damit derseib Stehet unser gebet gegen ew emphind zegemes-
sen. Geben zu Prespurck an Sant Tiburczentag in dem jar etc. XXXIX (1439 April 14, Preßburg),
Wien, Stadt- und Landesarchiv, Urk. Nr. 2686.
478 Erber und weisen unser heben getrewen. Ais wir ew vormals verschöben und ewer ettiiche yeczund hye
haben bitten lassen von wegen ainer armen/lawen, der prennerynn genant, die unser junger tochter eim-
nei ist gewesen, daf? ir die scheden, dye sy von ew emphangen hat an ettiz'ch vassen mit pz'er, z'r widerleget
und gunstiz'ch weilet wz'derheren. Also bitten und begern wir noch, ir weilet ansehen der obgemeiten pren-
nerynn armut und eiiennd und auch unser bete und weilet ir soiichs ires Schadens, den sy an irem pier hat
emphangen, ain gutigs widerkern lassen wideyfaren, damit sy ires armuett ettwas ergeczet werde, und
unser bete darinn in sunderheit emphinde ze gemessen. Das weilen wir gegen ew gnedikieich erkennen.
Geben zu Prespurgk in die beati Johannis ante portam Anno domini etc. XXXIX (1439 Mai 6, Preß-
burg), Wien, Stadt- und Landesarchiv, Urk. Nr. 2695.
479 Erbern weisen und getrewn lieben. Der edel unser lieber getrewer Mattko von Taiiowcz, unser Wan ze
Daimacien, Croacien und in Windischen Eannden, uns yetz verschöben hat, wie soiich sein gut, so er
hewr zu seiner hochczeit von Weibischen Eannden geschikt het, des Grafen von Modrusch und Segnz'cz
diener under wegen genomen und gen Wienn geschikt hetn ze verkauften, und bz'tt uns, ew ze schreiben,
dasseib gut zu recht in ewr aufhaitung ze nemen. Empheihen wir ew ernstieich, wa ew der gegenburg, des
egnanten Mattko diener, weiser des brz'efs, bey ew ze Wienn aufegnant gut und des hingeber kome und
czaig, daz ir dieselben gut und hingeber, des egnanten von modrusch diener, zu recht an^altten und des
egenanten mattko diener rechtfurderieich zu in widerfarn lasset. Daran erczaigt ir uns sunder woigevai-
ien. Geben zu Ofen an pfincztag vor dem suntag Reminiscere in der vasten Anno Domini etc. Tricesimo
nono (1439 Februar 26, Ofen), Wien, Stadt- und Landesarchiv, Urk. Nr. 2681.
480 Erbern weisen getrewn und besunderiieben. Unser getrewr Hanns Craws, unser burger zu Weissenburg,
hat ain Zuspruch vor ewr mit Recht ze suchen von weiient des von Redwicz geschefft wegen, als er ew/Kr-
iegen wirdet. Bitten wir und empheihen ew mitfleiss und ernst, daz ir ew denselben Rrawsen darinn be-
voihen sein und gen seinns widertaiien rechtfurderieich wideyfarn lasset; im auch Rat und underweisung
darinn gebt, wenn er ew darumb besuch. Daran beweist ir uns sunder woigevaiien. Geben ze Ofen an
Sambstag vor Reminiscere in der vassten Anno domini etc. Töcesimo Nono (1439 Februar 28, Ofen),
Wien, Stadt- und Landesarchiv, Urk. Nr. 2682.
481 Erbern und weisen lieben getrewen. Uns haben furbracht unser Andächtige Swestern und kiosteyffawn
des kiosters zu Sannt Jocoben, wie sy in ettiichen sachn in und demselben kioster zu Sannt Jocoben anii-
genden für ewer ze rechtenn haben. So dann soiichen begeben iewtenfurderiichs rechten für andern ge-
maynen person notdüyff ist ze beweisen, begern wir und bitten ew mit vieiss, ir weilet den obgemeiten
kiosterffawen von unser wegen in allen den Sy recht und vor ew ze hanndein habenfurderiez'ch ennd und
gueten willen erczaigen, das weilen wir in genaden und aller güet gegen ew erchennen. Geben ze Pres-
purkch an Suntag nechsten nach Sannt Marcus tag in dem far etc. XXXiX (1439 April 26, Preßburg),
Wien, Stadt- und Landesarchiv, Urk. Nr. 2689.

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