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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0171
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2. Dezember^ gefällt worden. Eine Einflußnahme Kunigundes auf die Verhandlun-
gen ist in den Quellen auffälligerweise nicht nachweisbar. Vielmehr hat sie am Hof-
tag in Aachen erst gar nicht teilgenommen. Denn noch vor Ostern 1017 (21. April)
hatte sie sich in Frankfurt am Main von Heinrich II. getrennt und war nach Kaufun-
gen weifergereist^, während der Kaiser Ostern in Ingelheim und auch noch Pfing-
sten (9. Juni) ohne sie in Kloster Werden feierte. Erst Mitte Juni trafen beide in Pa-
derborn wieder zusammen, um gemeinsam nach Magdeburg zu ziehen^. Im De-
zember 1017 ist Kunigunde in Bamberg anwesend, trat jedoch als Intervenientin
zugunsten ihres Bruders Heinrich nicht auf. Als offizielle Befürworter der Beleh-
nung mit Bayern fungierten vielmehr in Aachen Erzbischof Heribert von KölrW und
in Bamberg der dem bayerischen Geschlecht der Babenberger entstammende Trie-
rer Erzbischof Poppo^.
Der Umstand, daß Kunigunde in diesem Fall nicht offiziell - zumindest als
weitere Fürsprecherin neben den beiden Erzbischöfen - genannt wird, obwohl eine
Parteinahme zugunsten Heinrichs anzunehmen ist, läßt sich nur so erklären, daß es
sich bei Heinrich nicht um einen beliebigen Reichsfürsten, sondern um einen ihrer
über viele Jahre hinweg gegen den König rebellierenden Brüder handelte. Obwohl
sie sich aus den offiziellen Beratungen heraushielt, war sie spätestens im Sommer
1017 in die Gespräche einbezogen worden. Dies macht ein mit Wissen und Zustim-
mung des Kaisers zustandegekommenes Treffen der Geschwister in Magdeburg^
wahrscheinlich. Es ist zu vermuten, daß hier für die im Dezember in Bamberg
anstehende Entscheidung einer erneuten Belehnung Heinrichs mit Bayern, letzte

im Kampf gegen das Luxemburger Machtstreben das volle Vertrauen Heinrichs II. besaß und
andererseits bekannt dafür war, daß er »nicht gerade als unbedingter Sachwalter königlicher In-
teressen zu gelten hatte«. Zudem war er einem der Aufständischen, Friedrich »von Gleiberg«,
über dessen Gattin familiär verbunden.
84 Sgd caza in pz*gdz'cfa czüz'fafg (= Allstedt) cgsaz* V gbdozaadas gf 1111 dies sederef, dzlgcfaza sz'bz iocaza Ba-
agabgzg uz'sz'faf,... Ffgz'az'z'caza gfz'aai, zyaoadaza Bawan'oz*aaz dacgza ef faac VIII aaaos ef pgag tot zaeases
saa dgposzlaza calpa, pzdsfz'az's z'zapgz-afoz* rgsh'faz'f boaozdbas die dozaz'az'ca, sz'caf ei/zz^afnza esi pn'as a
Poppoag Aeaereasz' az*cbz'gpz'scopo, Thietmar, Chronicon VII 66 (48) S. 480; vgl. Reg. Imp. 11,4
Nr. 1916a.
85 Regz'aa aafeza a Proacaaaaoz'dz' a cesare dz'scedens, caza ad iocaza, z?az Capaagaa dicifar, aenzlef ...,
Thietmar, Chronicon VII54, S. 466.
86 Cesa7* aem ad ozdgafgza fendens z'nperain'ceza ad se z'a ioco, z?ai PaBzz'gbz'aaaaa dz'cz'faz*, aenzle z'abgf. lade
azabo aszyne ad Magadabnzg pzu/gctz a Geznae az*cbz'epz'scopo boaoz*z/z'cg sascepfz' sanf, Thietmar, Chroni-
con VII 57 (42) S. 470; Kunigunde intervenierte in Paderborn zugunsten der örtlichen Bischofs-
kirche; DH II. 368; vgl. Reg. Imp. 11,4 Nrr. 1904 und 1906a mit der irrtümlichen Nennung von
Merseburg statt Magdeburg.
87 Quellenbeleg in Anm. 83.
88 Quellenbeleg in Anm. 84; zu den Anfängen der Babenberger als Markgrafen der bayerischen
Ostmark, dem späteren Österreich, vgl. Karl ÜECHNER, Die Babenberger. Markgrafen und Her-
zoge von Österreich 976-1246 (Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichts-
forschung 23, Ü992) bes. S. 46-58.
89 Kunigunde war mit Heinrich II. und einem Teil des Heeres bis nach Leitzkau jenseits der Elbe
gezogen, dann aber nach Magdeburg zurückgekehrt, wo sie später mit ihrem Bruder zusam-
mentraf: Posfera dz'g z'apgz'afoz* caaz coaz'agg gf gxgz*cz'fa Aibz'za fz*aasz'gas ad Ez'gsca, carfgza zpzoadaza Vz-
goaz's gpz'scopz gf faac^gzi's z'aaazagrabzlz'bas z'ababz'fafaza, agaz'f daaszyag z'bz'dgza aocfgs z'a casfrz's sedeas
fazdaafgza faz-baza gxpggfauz'f. El posf baec z*ggz*gssa z'apgrafn'cg cagfgz*z'sz?ag cozapfaz-zbas z'psg fazaaafz'za
pz*ocgssz'f. Ipsa ugro dz'g Hgz'az'z'cas z^aoadaza Baazaz'z'oz'aza dzzx a Bofz'zfauo, z^ao pacz's/z'z'zaaadag gz*afz'a pgz*-
z*gxz'f, caza aaacz'z's gz'asdgza z*gdz'z'f; z?agza z'apgz-afoz* aadz'fa z*gfgz*gafgza saa z'fgz*aza fggacz'oag z-gzaz'sz'f azlz^ag
z'bz pz-qfzcz'gafgza ad dozaz'aaza gf soz*oz*gza saaza abz'z*g sz'az'f, Thietmar, Chronicon VII57 (42) S. 470.

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