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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0260
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OEDIPÜS.

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köpf und Löwenlcib, 504, cxxxvn; 505, cxxxvrn. Sic
safs auf dem Phikeischen Berge, und legte den Reisen-
den ein Rüthsei vor; wer es nicht errieth, wurde zerris-
sen, 502, cxj.ii. Ocdipus versuchte es, und löste das
Räthsel, 503, ib.; die Sphinx stürzte wüthend auf ihn,
er aber tüdtete sie, 505, cxxxvm.

Iokaste's Hand war dem versprochen, welcher The-
ben von dem Ungeheuer befreien würde. Oedipus hei-
rathete also seine Mutter, ohne es zu wissen, und hatte
vier Kinder von ihr, den Eteokles, Polynikes, die
Ismene und Antigone; aber das furchtbare Geheim-
nifs wurde entdeckt, lokaste erhenkte sich in der Ver-
zweiflung, und Oedipus blendete sich selbst. Seine Söhne
vertrieben ihn aus Theben, 506, cxxxvii; er gelangte end-
lich, von seiner Tochter Antigone geführt, nach Kolo-
nos in Attika, woselbst er starb.

Seine Söhne kamen überein, abwechselnd zu regie-
ren; aber Eteokles wollte den Thron nicht verlassen, den
er zuerst bestiegen hatte. Er vertrieb den Polynikes,
der zum Adrastos nach Argos ging, dessen Tochter
Argia er heirathete, und der ihm Hülfe versprach.
Ad rast besafs nur ein Drittlieil des Königreichs Argos;
um den Krieg zu unternehmen, mufsten die beiden an-
dern Könige, Amphiaraos und Iphis, einwilligen.
Polynikes gewann die Gemahlin des Amphiaraos, Eri-
phyle, durch ein kostbares Halsband, welches Vulkan
einst der Harmonia geschenkt hatte; Eriphyle entdeckte
den Ort, wo sich Amphiaraos verborgen hielt, dem seine
Sehergabe offenbart hatte, dafs er in diesem Kriege um-
kommen werde, und er mufste sich nun entschliefsen,
mit in's Feld zu ziehn. Iphis war zu alt, um selbst Theil
zu nehmen; er sendete seinen Sohn Eteoklos und sei-
nen Schwiegersohn Kapaneus, 510, cxxxix. Im Gan-
zen nahmen sieben Feldherren an dem Zuge gegen The-
ben Theil, von denen man fünf, wie es scheint, in Bera-
thung begriffen, auf einem sehr alten geschnittenen Steine
 
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