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Deutscher Museumsbund [Contr.]
Museumskunde: Fachzeitschrift für die Museumswelt — 9.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.73730#0076

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LITERATUR.

I. BÜCHER UND SCHRIFTEN, MEIST
ÜBER UND AUS MUSEEN.
Fritz Burger, Die Schack-Galerie. Delphin-Verlag,
München.
Das Problem eines guten Führers ist eines der
wichtigsten und schwierigsten im heutigen Museums-
wesen. Die Schwierigkeit ergibt sich aus der Ver-
schiedenartigkeit des Publikums, vor allem aber aus
der Einsicht, daß dem Publikum weder mit trockenen
historischen Daten, noch mit ästhetisierendenPhrasen
gedient ist, am wenigsten mit apodiktischen Urteilen
über gut und schlecht. Es ist der erste Vorzug des
Burgerschen Führers durch die Schack-Galerie, daß
er klar erkannt hat, worauf es hier ankam: den Be-
sucher in die künstlerischen Probleme dieser Werke
einzuführen. Von verschiedenen Seiten geht Burger
an diese Aufgabe heran: er weist auf die entwick-
lungsgeschichtlichen Zusammenhänge in der Kunst
des 19. Jahrhunderts hin, er gibt kurze und meist
sehr treffende Charakterisierungen der einzelnen
Epochen und Künstler, er stellt die von diesen Künst-
lern angewandten Maltechniken und die von ihnen
behandelten Farbenprobleme dar. Diese Vielseitig-
keit des Führers hat zwar zur Folge, daß er etwas
auseinanderfällt, wie z. B. die Betrachtungen über
»Farbenprobleme und Maltechnisches« am Schluß
in einem besonderen Abschnitt gebracht werden.
Aber sie hat dafür den pädagogisch sehr wichtigen
Vorzug, daß der Benutzer nicht gleich beim ersten
Male mit dem Führer fertig wird, sondern sich zum
Wiederkommen und eingehenden Studium veranlaßt
sieht. Weitere Vorzüge sind die sehr instruktiven
Gegenüberstellungen von Bildern, die ähnliche
Themata behandeln, die feinsinnigen Ausblicke auf
Philosophie und Dichtkunst der einzelnen Epochen,
vor allem aber — und das möchte ich besonders be-
tonen — die Gerechtigkeit des Urteils. An Werken,
die heute zumeist mit Verachtung kurz abgetan

werden — wie es ja sogar bei Böcklin jetzt Mode
ist — - weiß er noch das Gute oder wenigstens gut
Gewollte aufzuzeigen, und wo er verurteilt, geschieht
es immer mit sicherer Begründung. Was an diesem
Buch zu tadeln ist, ist die äußere Ausstattung, die
mehr Patriotismus als künstlerisches Gefühl verrät.
Die Münchener Sammlungen aber, die schon in dem
Vollschen Führer durch die alte Pinakothek dem
Publikum einen nützlichen Begleiter boten, können
sich zu diesem neuen Führer beglückwünschen, der
besonders in der Verwertung der neuesten Erkennt-
nisse der Kunstwissenschaft weit über jenen hinaus-
geht. Kurt Freyer.
65. Chytil, K.; Podlaha, A.; Vrba, K., Die Kron-
insignien des Königreiches Böhmen. (Topographie
der Historischen und Kunst-Denkmäler der Königl.
Hauptstadt Prag.) Prag 1912. 97 S. 8°. Tfln.
u. Textabb.
66. Cory, Charles B., The Mammals of Illinois an
Wisconsin. (Field Mus. of Nat. Hist. Publ. 153.)
502 S. 8°. Textabb.
67. Cou, Herbert F. de, Antiquities from Boscoreale
in Field Museum of Natural History. (Publ. 152.)
61 S. 8°. Tfln.
68. Feyerabend, Ludwig, Die Oberlausitzer Gedenk-
halle mit Kaiser-Friedrich-Museum 1902—12.
Görlitz 1912. 121 S. 8°. 14 Tfln.
69. Laufer, Berthold, ffade. A Study in Chinese
Archaeology and Religion. (Field Museum of
Natural History, Publ. 159.) Chicago 1912. 370 S.
8°. Tfln. u. Textabb.
70. Meer, S. E. and Hildebrand, S. F., Descrip-
tion of new fisches from Panama. (Field Museum of
Natural History, Publ. 158.) Chicago 1912.
2 S.' 8°.
 
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