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Bredt, Ernst Wilhelm: Die museumstechnische Ausstellung in Leipzig 1914
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.73730#0232
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Bredt, Die museumstechnische Ausstellung in Leipzig 1914.
DIE MUSEUMSTECHNISCHE AUSSTELLUNG
IN LEIPZIG 1914.
VON
Dr. E. W. BREDT.
Auf der Internationalen Ausstellung für 'Buchgewerbe
und Graphik in Leipzig 1914 (kurz: Bugra) wird auf meine
Veranlassung eine besondere Abteilung (25 b) »Graphische Kunstsamm-
l ungen« (Kupferstichkabinette) gebildet.
Diese Gruppe soll zum ersten Male einen anschaulichen Überblick über Auf-
gabe und Einrichtung der Kupferstichkabinette geben, somit allen Sammlern alter
und neuer Graphik praktische Vorbilder und Anregungen verschiedenster Art.
Die großen staatlichen Kupferstichkabinette mit ihren vorbildlichen Einrich-
tungen stehen voran. Obwohl sie in der Art der Darbietung einigermaßen einheit-
lich, nach Berlins Vorbild, eingerichtet sind, wird die eine auf diesem, die andere
auf anderem Gebiete das Nachahmenswerteste bieten.
Aber im Wettstreit um die beste, schönste, zweckmäßigste, räumlich spar-
samste Art der Darbietung künstlerischer Graphik (Aquarelle, Zeichnungen, Stiche,
Holzschnitte, Plakate usw. usw.) stehen heute ja fast alle Museen, Sammler,
Kunstaussteller.
Welche Sammlung, Ausstellung oder öffentliche Bildungsanstalt könnte heute
noch graphischer Objekte als Ergänzung, der anderen zu zweckmäßigerer Veran-
schaulichung entbehren?
Um Worte zu sparen, seien die einzelnen Objektgruppen und Gesichtspunkte
nur ganz kurz und programmatisch aufgeführt.
I. Vorrichtungen und Einrichtungen zur Bewahrung
und ErhaltungderGraphik.
I. Reinigung, Herrichten, Aufsetzen der Blätter.
2. Kartons (Passepartouts, Masken) nach Material, Farbe, Form, Fassung,
Beschriftung. Maschinen zum Unterdruck, Beschneiden, Fräsen usw. usw.
Auf den Kartons usw. werden hier nicht kostbare Originalstiche zu
zeigen sein, sondern Faksimile. Hier interessiert ja nur das Museums-
technische.
3. Mappen und Kästen mit und ohne Verschluß.
4. Schränke, Regale, Truhen zur Aufbewahrung.
II. Darbietung und Ausstellung.
Die Ausstellung will den schwierigen, oft genug widerstreitenden Fragen dienen,
welche Ausste11ungsarten ästhetisch befriedigen, welche bei Raummangel
Bredt, Die museumstechnische Ausstellung in Leipzig 1914.
DIE MUSEUMSTECHNISCHE AUSSTELLUNG
IN LEIPZIG 1914.
VON
Dr. E. W. BREDT.
Auf der Internationalen Ausstellung für 'Buchgewerbe
und Graphik in Leipzig 1914 (kurz: Bugra) wird auf meine
Veranlassung eine besondere Abteilung (25 b) »Graphische Kunstsamm-
l ungen« (Kupferstichkabinette) gebildet.
Diese Gruppe soll zum ersten Male einen anschaulichen Überblick über Auf-
gabe und Einrichtung der Kupferstichkabinette geben, somit allen Sammlern alter
und neuer Graphik praktische Vorbilder und Anregungen verschiedenster Art.
Die großen staatlichen Kupferstichkabinette mit ihren vorbildlichen Einrich-
tungen stehen voran. Obwohl sie in der Art der Darbietung einigermaßen einheit-
lich, nach Berlins Vorbild, eingerichtet sind, wird die eine auf diesem, die andere
auf anderem Gebiete das Nachahmenswerteste bieten.
Aber im Wettstreit um die beste, schönste, zweckmäßigste, räumlich spar-
samste Art der Darbietung künstlerischer Graphik (Aquarelle, Zeichnungen, Stiche,
Holzschnitte, Plakate usw. usw.) stehen heute ja fast alle Museen, Sammler,
Kunstaussteller.
Welche Sammlung, Ausstellung oder öffentliche Bildungsanstalt könnte heute
noch graphischer Objekte als Ergänzung, der anderen zu zweckmäßigerer Veran-
schaulichung entbehren?
Um Worte zu sparen, seien die einzelnen Objektgruppen und Gesichtspunkte
nur ganz kurz und programmatisch aufgeführt.
I. Vorrichtungen und Einrichtungen zur Bewahrung
und ErhaltungderGraphik.
I. Reinigung, Herrichten, Aufsetzen der Blätter.
2. Kartons (Passepartouts, Masken) nach Material, Farbe, Form, Fassung,
Beschriftung. Maschinen zum Unterdruck, Beschneiden, Fräsen usw. usw.
Auf den Kartons usw. werden hier nicht kostbare Originalstiche zu
zeigen sein, sondern Faksimile. Hier interessiert ja nur das Museums-
technische.
3. Mappen und Kästen mit und ohne Verschluß.
4. Schränke, Regale, Truhen zur Aufbewahrung.
II. Darbietung und Ausstellung.
Die Ausstellung will den schwierigen, oft genug widerstreitenden Fragen dienen,
welche Ausste11ungsarten ästhetisch befriedigen, welche bei Raummangel