138
Lössnitzer, Zur Erneuerung der Lorenzkirche in Nürnberg.
vereinen, und diesem Plan müssen sich auch die Kreis- und Ortsmuseen einfügen.
Im Falle eines Konkurrenzstreites muß die Provinzialkommission die entscheidende
und den Frieden sichernde Instanz sein.
7. Im Falle der Auflösung eines unterstützten Mu-
seums verpflichtet sich der das Museum unterhaltende
Vorstand,dieSammlungenderProvinzialk0mmissi0nzur
Verfügung zu stellen. Es bleibt dem sich auflösenden Mu-
seumsverband überlassen, einen Wunsch bezüglich der
Unterbringung seiner Sammlungen in einem der Provin-
zialmuseen auszusprechen. Diesem Wunsche wird in der
Regel entsprochen.
Während für die dauernde Erhaltung der Sammlungen staatlicher, provinzialer
und städtischer Museen durchweg eine ausreichende Garantie gegeben ist, fehlt diese
meist bei den kleineren Museen. Diesem Mangel soll durch obige Bestimmung ab-
geholfen werden. Der Herr Konservator Prof. Dr. Haupt schlug in der vorigen
Sitzung vor, die Sammlungen aufgelöster kleiner Museen dem Provinzialmuseum
zuzuführen. Ich möchte bitten, diesem gewiß von freundlichster Absicht diktierten
Vorschlag nicht zuzustimmen, weil die Museen in Altona und Flensburg darin mit
Recht eine Beeinträchtigung ihrer Interessen sehen würden, was zweifellos dazu
beitragen müßte, das von uns allen erstrebte freundschaftliche Verhältnis der Landes-
museen zu trüben. Sofern keine besondere diesbezügliche Bitte von dem sich auf-
lösenden Museum vorliegt, scheint mir, muß die Entscheidung über die Unterbringung
der Sammlungsbestände der Provinzialkomniission überlassen bleiben.
ZUR ERNEUERUNG DER LORENZKIRCIIE IN NÜRNBERG.
VON
MAX LÖSSNITZER.
Nach Abschluß der Arbeiten an der Sebalduskirche hat nunmehr Prof. J. Schmitz
mit der baulichen Erneuerung der Lorenzkirche in Nürnberg begonnen.
Von der Notwendigkeit dieses Eingriffes und den hervorragenden Fähigkeiten des
leitenden Architekten überzeugt, möchte der Unterzeichnete vor dem Beginn der
geplanten Herstellung des plastischen und malerischen Kirchenschmuckes
zu St. Lorenz einige Wahrnehmungen mitteilen. Nicht der Umstand, daß es in
Nürnberg an Sachverständigen fehle, oder daß den Renovationen von Schmitz
erhebliche' Mängel anhaften, veranlaßt diese Zeilen: die Bedeutung des Bau-
werkes als kirchliches Museum, das in St. Sebald bewiesene Eingehen des Restau-
Lössnitzer, Zur Erneuerung der Lorenzkirche in Nürnberg.
vereinen, und diesem Plan müssen sich auch die Kreis- und Ortsmuseen einfügen.
Im Falle eines Konkurrenzstreites muß die Provinzialkommission die entscheidende
und den Frieden sichernde Instanz sein.
7. Im Falle der Auflösung eines unterstützten Mu-
seums verpflichtet sich der das Museum unterhaltende
Vorstand,dieSammlungenderProvinzialk0mmissi0nzur
Verfügung zu stellen. Es bleibt dem sich auflösenden Mu-
seumsverband überlassen, einen Wunsch bezüglich der
Unterbringung seiner Sammlungen in einem der Provin-
zialmuseen auszusprechen. Diesem Wunsche wird in der
Regel entsprochen.
Während für die dauernde Erhaltung der Sammlungen staatlicher, provinzialer
und städtischer Museen durchweg eine ausreichende Garantie gegeben ist, fehlt diese
meist bei den kleineren Museen. Diesem Mangel soll durch obige Bestimmung ab-
geholfen werden. Der Herr Konservator Prof. Dr. Haupt schlug in der vorigen
Sitzung vor, die Sammlungen aufgelöster kleiner Museen dem Provinzialmuseum
zuzuführen. Ich möchte bitten, diesem gewiß von freundlichster Absicht diktierten
Vorschlag nicht zuzustimmen, weil die Museen in Altona und Flensburg darin mit
Recht eine Beeinträchtigung ihrer Interessen sehen würden, was zweifellos dazu
beitragen müßte, das von uns allen erstrebte freundschaftliche Verhältnis der Landes-
museen zu trüben. Sofern keine besondere diesbezügliche Bitte von dem sich auf-
lösenden Museum vorliegt, scheint mir, muß die Entscheidung über die Unterbringung
der Sammlungsbestände der Provinzialkomniission überlassen bleiben.
ZUR ERNEUERUNG DER LORENZKIRCIIE IN NÜRNBERG.
VON
MAX LÖSSNITZER.
Nach Abschluß der Arbeiten an der Sebalduskirche hat nunmehr Prof. J. Schmitz
mit der baulichen Erneuerung der Lorenzkirche in Nürnberg begonnen.
Von der Notwendigkeit dieses Eingriffes und den hervorragenden Fähigkeiten des
leitenden Architekten überzeugt, möchte der Unterzeichnete vor dem Beginn der
geplanten Herstellung des plastischen und malerischen Kirchenschmuckes
zu St. Lorenz einige Wahrnehmungen mitteilen. Nicht der Umstand, daß es in
Nürnberg an Sachverständigen fehle, oder daß den Renovationen von Schmitz
erhebliche' Mängel anhaften, veranlaßt diese Zeilen: die Bedeutung des Bau-
werkes als kirchliches Museum, das in St. Sebald bewiesene Eingehen des Restau-