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Deutscher Museumsbund [Contr.]
Museumskunde: Fachzeitschrift für die Museumswelt — 9.1913

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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Das Museumsmikroskop der zoologisch-botanischen Abteilung des "Joanneum" in Graz
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Schottmüller, Frida: Die Entwicklung der römischen Museen III.
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https://doi.org/10.11588/diglit.73730#0180

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I62

Schottmüller, Die Entwicklung der römischen Museen.

sichtig) bezeichneten Stellen wird der Objekttisch langsam gehoben resp. gesenkt,
wodurch das Präparat für jedes Auge scharf eingestellt werden kann. Hinzufügen
wollen wir noch, daß an der oberen Fläche des Mikroskopes einerseits eine genaue
Gebrauchsanweisung desselben (E), andererseits auch eine Tafel (e) angebracht ist,
welche darüber Aufschluß gibt, welcher Tier- oder Pflanzengruppe die ausgestellten
mikroskopischen Präparate angehören. Ferner enthalten die auf der oberwähnten
drehbaren Trommel angeordneten Spezialbeschreibungen der einzelnen Präparate
genaue Hinweise auf die Schausammlung des Museums, so daß es sehr leicht ist, zu
entnehmen, welches der dort ausgestellten Präparate, oder welche Tierfamilie durch
das Mikroskop näher erläutert werden soll.

DIE ENTWICKLUNG DER RÖMISCHEN MUSEEN III.
VON
F. SCHOTTMÜLLER.

Die Gemäldegalerien in Privatbesitz.
Die Freude am Sammeln antiker Kunst ließ sich in Rom bis in das fünfzehnte
Jahrhundert verfolgen T Sehr viel später begann man hier, die Pracht- und
Wohngemächer in größerem Umfang mit Tafelbildern auszuschmücken. Die größeren
Formate waren ja im Cinquecento noch lediglich in Kirchen anzutreffen, während
die Paläste al fresco geschmückt wurden. Auch scheint die Vorliebe fürs Altertum
damals die Sammler Roms ausgefüllt zu haben; im Gegensatz zu den Kunstfreunden
Oberitaliens, bei denen man bereits im fünfzehnten Jahrhundert größere Kollektionen
— selbst niederländischer Gemälde — sah. Erst zu Beginn des Seicento werden
von einzelnen Familien der ewigen Stadt Gemälde in größerer Zahl und in gewissem
Sinne systematisch zusammengetragen; und diese Tatsache erklärt am besten, warum
in ihren Galerien das Barock überwiegt, während das Cinquecento nur durch einige
berühmte Meister — vor allem Tizian — vertreten war, und das Quattrocento fast
ganz fehlte. Heute findet man eine größere Zahl von Frührenaissancebildern nur in
der Vatikanischen Galerie und bei den Barberini, wohin sie durch die Urbinatische
Erbschaft gelangten.
Daneben wird unsere Untersuchung durch den Umstand erschwert, daß viele
ältere Guiden nicht erkennen lassen, wo es sich wirklich um Sammlungen im engeren
Sinne handelt, oder nur um einige Bilder zum Schmuck der Repräsentations- und

') Vgl. S. I dieses Jahrgangs der Museumskunde.
 
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