Neudörffer, Johann; Gulden, Andreas; Gulden, Andreas [Bearb.]; Campe, Friedrich [Bearb.]; Friedrich Campe (Nürnberg) [Mitarb.]: Johann Neudörffers Nachrichten von den vornehmsten Künstlern und Werkleuten so innerhalb hundert Jahren in Nürnberg gelebt haben: 1546 : nebst der Fortsetzung von Andreas Gulden 1660 (Nürnberg: Druck der Campeschen Officin, 1828)

Er hat auch das Rathhauß inwendig mit sol-
chen nüzlichen Gemachen, wie auch zweyer zierli-
chen Schnecken r), daran er 4?. 1521 angefangen und
^o. 1522. vollendet, ohne Verhinderung aller deren
so mit Ämptern darauf gewöhnet haben, also daß
ers allein ein Flickwerck genennet hat, daß doch
männiglich heutiges Tags für einen schönen Bau
geachtet wird ö). Solt ich aber seiner Kunst, und
Architektur, und was gewaltiger Visirung 6) der
Gebäu, so er hier und andern Orten gemacht und
aufgerichtet hat nach lengs anzeichen, würde ich
diese meine Verzeichnuß zu lang machen.
Dieser Meister wurde zu einem Genanden des
größern Raths erwählt. ^o. 1520. Starb ^ 1531.
den 27. Augusti, wurd sehr alt, ist 48 Ighr in der
Herren Diensten gewest.
Hanns Beheim der Jünger,
Steinmetz.
Dieser Hanns Beheim ist deß jetzt genand-
ten Beheim Vetter und außerhalb der Stadt
mit seinen bauen vast berühmt, sonderlich aber bei
den Pfälzischen Chur- und Fürsten angenehm ge-
west, hat auch die Befestigung der Canzleyzwinger
gebaut, darzu er die Stein von gewaltigen Waßer-
thurn daselbst abhub und versetzt, ward einer zimb-
lichen Bürgers-Nahrung und kaufst von E. E. Rath
die Weyer bey Wildenreuth.

4) Windeltreppen. 5) Der hintere Theil, nebst
dem großen Rathhaus-Saale. 6) Messungen,
Baurisse.