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ehlichen Stand, mit Vergunst seiner Frauen, so
eine fromme Ehwürthin war, 2 Jahr in Welsch-
land um, darvon bracht er aus Venedig, Rom und
andern Orthen viel schöne Kunst und Verzeichnus.
Er starb H?, 1546,
Hieronymus Gärtner.
Dieweilen ich gleich jetzt von kleinen subtilen
Wercken pfleg zu schreiben, kan ich dieses Erbarn
Mannes Fleiß nicht verhalten, wie wohl er in der
^reNiteetura fast erfahren war, und im Wasser
leiten und daßelbe mit Pumpen zu zwingen sehr
verständig, so war doch dieser Zeit mit seinen
künstlichen Werkzeug und Drehen nicht seines glei-
chen funden, er war auch von der Hand zu schnitzen
sehr fleißig, dann er hat aus einem Hölzlein unge-
fehr des zeige Fingers lang, eine Weixel oder Kir-
schen mit ihren Stiel ganz künstlich geschnitzet, aber
doch das gröste und Lobwürdigste ist, daß er von
selbigen Hölzlein oben auf das Kürschlein eine
Mucken mit Flügeln, Füßlein und allen andern, so
conterfetisch schnid, als wäre sie lebendig, es war
auch alles so subtil, wo man ein wenig daran blies,
so beweget sich der Kirschstiel und die Mucken.
Er machte demKönig in Enggelland eine schöne
Visirung von Holz, ungefehr einer Elen lang, das
war ein einig Wasserrad und trieb, das man dar-
auf mahlen, schleissen, polliren und mangen mögt.
Er wurde alt, hatte kein Weib, seinen Tisch
und Unterhaltung hatte er letzlich bey HerrevIacob
Welser, er wurd von vielen Chur- und Fürsten zu
ehlichen Stand, mit Vergunst seiner Frauen, so
eine fromme Ehwürthin war, 2 Jahr in Welsch-
land um, darvon bracht er aus Venedig, Rom und
andern Orthen viel schöne Kunst und Verzeichnus.
Er starb H?, 1546,
Hieronymus Gärtner.
Dieweilen ich gleich jetzt von kleinen subtilen
Wercken pfleg zu schreiben, kan ich dieses Erbarn
Mannes Fleiß nicht verhalten, wie wohl er in der
^reNiteetura fast erfahren war, und im Wasser
leiten und daßelbe mit Pumpen zu zwingen sehr
verständig, so war doch dieser Zeit mit seinen
künstlichen Werkzeug und Drehen nicht seines glei-
chen funden, er war auch von der Hand zu schnitzen
sehr fleißig, dann er hat aus einem Hölzlein unge-
fehr des zeige Fingers lang, eine Weixel oder Kir-
schen mit ihren Stiel ganz künstlich geschnitzet, aber
doch das gröste und Lobwürdigste ist, daß er von
selbigen Hölzlein oben auf das Kürschlein eine
Mucken mit Flügeln, Füßlein und allen andern, so
conterfetisch schnid, als wäre sie lebendig, es war
auch alles so subtil, wo man ein wenig daran blies,
so beweget sich der Kirschstiel und die Mucken.
Er machte demKönig in Enggelland eine schöne
Visirung von Holz, ungefehr einer Elen lang, das
war ein einig Wasserrad und trieb, das man dar-
auf mahlen, schleissen, polliren und mangen mögt.
Er wurde alt, hatte kein Weib, seinen Tisch
und Unterhaltung hatte er letzlich bey HerrevIacob
Welser, er wurd von vielen Chur- und Fürsten zu