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läufig, wie auch in heiliger Göttlicher Schrift bele-
sen und geübt, wie dann seine Bücher und alles,
daß er nun viel Jahre Hero im Truck hat lassen
ausgehen, den lautern Augenschein geben. Dieser
Sachs hat die Singschule und köstliche Meister-
Lieder, wieder herfür gebracht und aufgerichtet.
Er war gebohren ^, 1495. hat 34 Bücher in
Druck ausgehen lassen, worinnen an der Zahl 6263.
Comödien, Tragödien, Lieder und Meistergesänge
sind. Starb ^ 157g, den 20. Jenner.
Steffan Neudörfer,
Kürschner, mein lieber Vatter seeliger.
Dieweil ich bey diesen Handwerck gebohren,
auferzogen und eine Zeitlang Schul dabey gehalten
habe, so habe desselben ein mehrers Wissen, dann
des Schuhmachens and zwar wo die Persohnen,
darmit ich solche meines lieben Vatters seel. Kunst
und Verstand auch weites reisen und Wanderns
beweissen und anzeichen will, nicht mehr im Leben
wären, wolte ich mich solches Lobes wohl enthal-
ten. Mein lieber Vatter hat sich weites Wan-
derns sehr beflissen und sonderlich in den kalten Or-
then, da die beste kalten Wahr und Gefild gefallen,
derer er ein jedes insonderheit wohl kennet und ge-
lernet hat. Er ist auch im Schätzen der rauhen
Wahr, ein jedliches in seiner Art sehr verständig
gewest, hat dieselben vor andern vergattiren und
Zimmern können, in welchen er die Zobel mit den
Kappen und Goldanschmiren, Zimmert, als wan
er ein Edeigestain auf einer ichönen Fotti herfür
läufig, wie auch in heiliger Göttlicher Schrift bele-
sen und geübt, wie dann seine Bücher und alles,
daß er nun viel Jahre Hero im Truck hat lassen
ausgehen, den lautern Augenschein geben. Dieser
Sachs hat die Singschule und köstliche Meister-
Lieder, wieder herfür gebracht und aufgerichtet.
Er war gebohren ^, 1495. hat 34 Bücher in
Druck ausgehen lassen, worinnen an der Zahl 6263.
Comödien, Tragödien, Lieder und Meistergesänge
sind. Starb ^ 157g, den 20. Jenner.
Steffan Neudörfer,
Kürschner, mein lieber Vatter seeliger.
Dieweil ich bey diesen Handwerck gebohren,
auferzogen und eine Zeitlang Schul dabey gehalten
habe, so habe desselben ein mehrers Wissen, dann
des Schuhmachens and zwar wo die Persohnen,
darmit ich solche meines lieben Vatters seel. Kunst
und Verstand auch weites reisen und Wanderns
beweissen und anzeichen will, nicht mehr im Leben
wären, wolte ich mich solches Lobes wohl enthal-
ten. Mein lieber Vatter hat sich weites Wan-
derns sehr beflissen und sonderlich in den kalten Or-
then, da die beste kalten Wahr und Gefild gefallen,
derer er ein jedes insonderheit wohl kennet und ge-
lernet hat. Er ist auch im Schätzen der rauhen
Wahr, ein jedliches in seiner Art sehr verständig
gewest, hat dieselben vor andern vergattiren und
Zimmern können, in welchen er die Zobel mit den
Kappen und Goldanschmiren, Zimmert, als wan
er ein Edeigestain auf einer ichönen Fotti herfür