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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 1.1926/​1927

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Nosbisch, Werner: Die neue Wohnung und ihr Innenausbau: der neuzeitliche Haushalt
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https://doi.org/10.11588/diglit.17290#0181

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Bild 3: NORMIERTE SPERRHOLZTÜR

Bild 4: NORMIERTER TÜRBESCHLAG

die Bauweife felbft ift in Heft 2 diefer Zeitfehriff in dem Artikel „Mechanifie-
rung des Wohnungsbaues" eingehend berichtet worden. Die Struktur des
Haufes ift dadurch deutlich kennbar gemacht, dafj zu beiden Seiten des fertig
erffellten Typenhaufes ein Teil des Rohbaues der anfchliefjend geplanten
Reihenhäufer fichtbar gelaffen wurde (Abbildung 2 und Titelbild). Die Wirf-
fchaftlichkeit der PI atf e n b a u we i f e ift durch die Praxis bewiefen. Bei der
Ausfehreibung von rund 200 Plattenhäufern der Siedlung Praunheim im Juni
diefes Jahres wurde eine wefentliche Verbilligung diefer Häufer gegenüber
einem normalen Ziegelfteinhaus bei vollftändig gleichen Abmeffungen und
bei gleichen Bauverhältniffen erzielt.

Neben dem Wohnhaustyp eines Einfamilien-Reihenhaufes des (tädti-
fchen Hochbauamfes boten die komplett eingerichteten Wohnungen der „Ak-
tienbaugefellfchaft für kleine Wohnungen" und des Architekten B. D. A. Fritj
Epftein, Beifpiele für neuzeitliche Efagenwohnungen. Der Wohnungstyp
der Aktienbau gefel I fchaff ift bereits in hunderten Fällen ausgeführt
worden und befticht befonders durch die gediegene Ausftatfung des Bade-
raumes, der Küche, des Flures mit Wandfehränken, Garderobenifche ufw. Bei
der Wohnung des Architekten Epftein ift der übliche Wohnflur als Ver-
bindungsglied zwifchen den Zimmern fallen gelaffen, man gelangt vom kleinen
Vorplatj aus direkt in den grofjen Wohnraum, der in enger Verbindung mit
der Küche fteht. Die Gruppe der Schlafzimmer mit Bad ift vom Wohnzimmer
aus über einen möglichft klein geftalteten Verbindungsflur zugänglich. Hier-
durch ift die Wohnfläche in fehr gefchickter Weife ausgenutjt. (Anficht des
Bades fiehe Abbildung 8). Das B. D. A. Haus der Architekten Bernoully
und Gebrüder Fucker gab von einer oberen Galerie aus Einblick in das
Obergefchofj eines kleinen Einfamilienhaufes. Durch verftellbare Wandfchrän-
ke ift eine Vermehrung der Räume bei wachfender Kinderzahl möglich.
Außer den bisher gefchilderten Wohnungsbauten war ein muftergültiges
Wochenendhaus nach dem Entwurf von Frau Schüfte-Lihofzky und Regie-
rungsbaumeifter Schütte von befonderem Infereffe. Es enthält einen Wohn-
raum mit Koch- und Schlafnifche, in dem alle notwendigen Schränke und
Regale eingebaut find. Die Betten werden durch aufklappbare Sifjbänke her-
gerichtet. Eine breite Türöffnung an der Sonnenfeite führt auf eine überdeckte
Terraffe. Bewußt ift jeder Anklang an das landläufige Sommerhaus vermieden.
(Abbildung 9).

Für die geplanten Dauergärfen hat die Stadt Frankfurt a. M. einen Wohn-
laubentyp gefchaffen, der die häßlichen Auswüchfe der „Schrebergarten-
architektur" verhindern und diefen Anlagen ein ruhiges und freundliches
Gepräge geben foll. Ein lebensgroßes Modell diefes Laubenfypes wurde auf
der Ausftellung gezeigt. Ein kleiner Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit und
zwei Schlafbänken für Notübernachtung ift vorgefehen, außerdem ein Geräte-
fchrank und ein Raum für Fahrradunterbringung. Das vorgezogene flache

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