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Bevölkerung. Stamm und Eigeuschaften.
Somit erscheint, wie inr ganzen Land nnd Schwarzwaldkreis,
auch' im Oberamtsbezirk Balingen bei der Zählnng von 1875
eine beträchtliche größere VerhültniSzahl Geisteskranker als nach
der Aufnahme von 1853.
ö. Ztamm und Ejgenschasten der Cinwohner.
I. Pkuchifcke8?)
Die Bevölkerung des Oberamts Balingen gehört ihrem
Grnndstock nach dem alemannischen Volksstamm an (s. n.).
Die Haup tb es ch ästigu ng en der Einwohner sind
Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe nnd Hemdel. Die Oberamtsstadt
Balingen mit dem benachbarten Geislingen ist namentlich durch
seine bedeutende Schuhsabrikation auch außerhalb der Grenzen
des Landes bekannt, während das gewerbsame Ebingen mit seiner
Umgebuug besonders in Webereien verschiedener Art Bedeutendes
leistet. Weithin geschätzt siud auch die mechanischen Werkstätten
in Ebingen und Onstmettingen, aus denen insbesondere seinere
Gewichtswaagen, speziell Apothekerwaagen, hervorgehen. Jn
mehreren Gemeinden, wie Ebingen, Thailfingen, Pfefsingen,
Winterlingen, Weilheim und Waldstetten, befinden sich Korsett-
sabriken. Bierbrauereien sind viele im Bezirk, namentlich in
Balingen und Ebingen. Der weibliche Theil der Bevölkernng
beschästigt sich vielsach — namentlich zur Winterszeit — mit
Sticken, sowie Nähen von Handschuhen, Frauenschuhen und
Flanellhemden sür die verschiedenen Fabriken. Jm Uebrigen
wird meist Kleingewerbe für die örtlichen Bedürsnisse, gewöhn-
lich neben der Laudwirthschast, getriebeu. Nach eiuer Berechnung
vom Jahre 1871*^) kommeu niit Einschlnß der Haushaltiings-
angehörigen aus:
1) Land- nnd Forstwirthschast:
4004 Münner, 46 73 Franen, zns. 8677
2) Jndustrie u.
Bauwesen . 9681 10265 ,, „ 19946
3) Handel und
Verkehr . . 824 932 „ 1756
14509 Männer, 15870 Frauen, zus. 30379
*) Vou Oberaintsarzt Vr. Hopf.
Kull, Beiträge zur Statistik der Bevölkeruug Württembergs,
1877. Vgl. auch oben S. 67 ff.
Bevölkerung. Stamm und Eigeuschaften.
Somit erscheint, wie inr ganzen Land nnd Schwarzwaldkreis,
auch' im Oberamtsbezirk Balingen bei der Zählnng von 1875
eine beträchtliche größere VerhültniSzahl Geisteskranker als nach
der Aufnahme von 1853.
ö. Ztamm und Ejgenschasten der Cinwohner.
I. Pkuchifcke8?)
Die Bevölkerung des Oberamts Balingen gehört ihrem
Grnndstock nach dem alemannischen Volksstamm an (s. n.).
Die Haup tb es ch ästigu ng en der Einwohner sind
Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe nnd Hemdel. Die Oberamtsstadt
Balingen mit dem benachbarten Geislingen ist namentlich durch
seine bedeutende Schuhsabrikation auch außerhalb der Grenzen
des Landes bekannt, während das gewerbsame Ebingen mit seiner
Umgebuug besonders in Webereien verschiedener Art Bedeutendes
leistet. Weithin geschätzt siud auch die mechanischen Werkstätten
in Ebingen und Onstmettingen, aus denen insbesondere seinere
Gewichtswaagen, speziell Apothekerwaagen, hervorgehen. Jn
mehreren Gemeinden, wie Ebingen, Thailfingen, Pfefsingen,
Winterlingen, Weilheim und Waldstetten, befinden sich Korsett-
sabriken. Bierbrauereien sind viele im Bezirk, namentlich in
Balingen und Ebingen. Der weibliche Theil der Bevölkernng
beschästigt sich vielsach — namentlich zur Winterszeit — mit
Sticken, sowie Nähen von Handschuhen, Frauenschuhen und
Flanellhemden sür die verschiedenen Fabriken. Jm Uebrigen
wird meist Kleingewerbe für die örtlichen Bedürsnisse, gewöhn-
lich neben der Laudwirthschast, getriebeu. Nach eiuer Berechnung
vom Jahre 1871*^) kommeu niit Einschlnß der Haushaltiings-
angehörigen aus:
1) Land- nnd Forstwirthschast:
4004 Münner, 46 73 Franen, zns. 8677
2) Jndustrie u.
Bauwesen . 9681 10265 ,, „ 19946
3) Handel und
Verkehr . . 824 932 „ 1756
14509 Männer, 15870 Frauen, zus. 30379
*) Vou Oberaintsarzt Vr. Hopf.
Kull, Beiträge zur Statistik der Bevölkeruug Württembergs,
1877. Vgl. auch oben S. 67 ff.