Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0293
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
274

Ortsbeschreibung.

Die 1875 ausgeschiedene Armenstistung hat 18000 Mark
Kapital, zum größteu Theil von einem in Holland ansäßigen
Balinger Matthans Luippold herrührend.

Besondere Stistungen:

n) Zu Kirchen-, Schul- und Armenzmecken von Stistungs-
verwalter I. Roller 1826: 2000 fl., jetzt 17400 Mark.

d) Arnold'sche Zahrszeitstistung von 1502: i V? lla. Güter,
Z4 ar Wald, 9700 Mark Kapital. Sie ist eine Familienstif-
tung, ohne daß die Berechtigung durch Abstammung bei den
einzelnen Nutznießern sicher nachzuweisen ist.

e) Stistung des verstorbenen Rechtskonsulenten Friedrich
Sting für eine Fortbilduugsschule 1866 mit jetzt 17000 sl.

6) Stiftung des verstorb. Stadtmüllers Christian Jetter
1878 mit 16957 Mark.

Das Klima unserer Stadt gehört, wie oben angedentet, zu
den mittleren unseres Landes. Sein Hauptnachtheil sind häusige
schädliche Frühlingssröste. Die Hauptwinde find die südwestlichen.
Hagelschlag ist seltcn.

Der Boden der Marknng gehört den Zersetzungen des oberen
schwarzen und unteren bis mittleren braunen Zura an. Er ist
im allgemeinen schwer, nicht tiesgründig, mittelsruchtbar und er-
fordert sorgfältigen Bau. Dinkel, Haber, Emer, Einkorn,
Roggen sind die Hauptfrüchte, weniger Weizen und Gerste.
Feinere Gewächse gedeihen in den Gärten.

Von Nutzsteinen werden Liaskalk- und Sandsteine, anch
Cementsteine sür eine hiesige Fabrik, außerdem Töpferthon ge-
wonnen.

Was den Grundbesitz betrifst, so beträgt er beim vermög-
lichsten Einwohner etliche und 30 Iia Feld, 30 lin Wald, beim
Mittelmann etwa 4 lin Feld 1 lin Wald, beim Aermeren einige
Feldstücke. Anf Markung Eirdingen liegen etwa 36 lrn, Wal-
dungen in Ostdorfer Marknng 20 lin.

Der Zustand der Landwirthschaft ist ein mittlerer, da sie
doch immer nur neben dem Gewerbe steht.

Ter landwirthschaftliche Verein sowie einzelne Güterbesitzer
lassen es an Aufmunterung und Rath nicht fehlen. Die Dünger-
gruben haben im allgemeinen wasserdichte Jauchenbehälter; anch
Asche, Kompost, Gerberabfülle und etwas Gyps kommen zur
Anwendung. Der häufigste Pflug ist dcr Wendepflug; einige
Suppinger, Brabanter und amerikanische Wendepflüge. Eiserne
Eggen, Walzen, Dreschmaschinen kommen zur Anwendung. Die
 
Annotationen