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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0363
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Ebingen.

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zwischen Schultheiß und Gericht eiuerseits uud Bürgeru uud Ge-
meiude audererseits durch den sog. Viererbries: ihnr gemäß sollten
Schultheiß uud Gericht jährlich vier Mäuner nus der Gemeiude
wählen, welche mit ihnen zwei Stadtrechuer zur Verwaltuug der
stüdtischeu Eiuuahmeu uud Ausgabeu uud zwei Heiligeu- und
Spitalpsleger, je eineir vom Gericht uud eiueu vou der Gemeiude,
zu wähleu hatteu uud Schultheißeu uud Gericht die Steuern
zu setzeu, die Rechuuugeu von den Stadtrechueru und anderen
Pflegern einzuuehmeu, besitzeu uud beschließeu helfen sollteu.
Weiter verlieh derselbe Graf der Stadt deu 12. April 1461
Abzugssreiheit und als er im I. 1463 die Stadt an den Grasen
Sigmuud von Hohenberg verpsäudete, gelobte er selbst am
25. August insbesoudere sür den Fall, wenn er wieder iu ihreu
Besitz komme, sie bei ihreu herkömmlichen Freiheiten uud beim
Umgeld zu lasseu, aber auch Graf Sigmund gab mit seiuer Ge-
mahliu Ursula von Räzüns am 30. August dieselbe Zusicheruug
unter wörtlicher Eiurückuug des Freiheitsbriefs vom I. 1409 iu
die betressende Urkunde (Nouum. Ilolleud. 887 — 890). Weitere
Bestätigungen der Freiheitcn uud Privilegieu (vergl. auch obeu
S. 288) gewährten z. B. die Grafen Eberhard der jüngere deu
7. Januar 1480, Eberhard der ältere und der jüngere den

9. März 1483, Eberhard der ältere deu 16. März 1491, Herzog
Ulrich den 19. Dezbr. 1498, 29. August 1503 uud 25. August
1514, Herzog Christoph den 2. August 1552. Der letztere
verlieh überdies der Stadt am 6. Juui 1551 das Recht, nebeu
dem bereits besteheudeu Jahrmarkt aus St. Galleutag uoch eiueu
weiteren acht Tage vor Jakobi zu halteu. Herzog Ludwig be-
stütigte die Freiheiten und Rechte der Stadt am 23. Juni 1569
uud genehmigte deu 30. April 1579 einen Vertrag voin Dezbr.
des vorigen Jahrs, welchem gemäß in Beziehuug auf deu An-
satz der Strafen, der durch deu Magistrat in Gemeiuschaft mit
dcn herzoglicheu Beamteu zu erfolgen hatte, die alte Observauz
auerkauut wurde, daß bei großeu uud mittleren Freveln von den

10, beziehuugsweise 5 Pfund Heller der Herrschaft Württcmberg
der halbe Theil au Württemberger Müuz, der Stadt der audere
halbe Theil an Basler Müuz, bei kleiuen Freoeln aber 3 Pfund
der Herrschaft uud nur 5 Schilliug der Stadt gebühreu solleu.
Ju demselbeu Vertrage verzichtete die Stadt aus das von ihr
dem Herkommen gemäß beauspruchte Recht, drei taugliche Per-
soueu zum Amtmauu vorzuschlagen, uud iu der Folge räumte sie
dem Herzog auch die hohe malefizifche Obrigkeit über ihr Dors
 
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