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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0392
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372

Ortsbeschreibung.

verliehenen Allmanden ertragen gegen 600 Auch Farren-
wiesen besitzt die Gemeinde. Die Pferdezucht ist schwach; die
Stuten werden meist von Privatbeschälern belegt; auch die Pferde-
haltung ist nicht von Belang. Dagegen ist die Viehzucht iu
gutein Stand: Simmenthaler Krenzung, wovon die Geineinde
drei Farren hält. Stallfütteruug ist allgemeiu, Mastung findet
selten statt. Schafzucht wird gegeuwärtig von 2 Ortsschäfern
getrieben: 170—200 St. englische Bastarde. Doch wird nicht
im Orte überwintert. Der Verkauf der Wolle geht nach Sulz
und Tuttlingen, der Abstoß der Schafe in die Schweiz und nach
Frankreich. Die Schweinezucht ist bedeutend (halbenglische Nace);
es waren schon 30 — 40 Mutterschweine hier; auch werden noch
Ferkel von außen bezogeu, iudem die Mastuug, besonders zum
Verkauf, umfassend ist. Ziegen- und Geflügelzucht ist nicht vou
Belang, die Bienenzucht im Abnehmeu; etwas Wachs uud Honig
wird abgesetzt.

Stiftungeu siud folgeude vorhanden:

1. die Kirchenstiftung zu St. Sylvester aus dem Jahre
1620, fetzt 4000 betrageud;

2. Die Schatz'sche Schulstiftuug von 1806, beträgt fetzt

1900

3. der Schulfonds, 1500

Der Ort wurde früher meist Erlhain, auch Erlau, Erlach
u. s. w. geschrieben und ist sein Name von dem Baum „Erle^
abzuleiten. Er bildete mit dem nahe gelegenen Hofe Bronn-
haupten (Genu Erzingen) und einigen Orten der Oberämter
Rottweil und Spaichingen einen Bestandtheil der nach der Burg
Kallenberg (bad. BA. Meßkirch) genauuten kleinen Herrschaft
der Grafen von Hohenberg und theilte dereu Schicksal. Wird
auch des Orts und des Hofes nicht ausdrücklich gedacht, als ge-
uaunte Herrschaft den 26. Okt. 1381 von Graf Rudolf (III.)
von Hohenberg an den Herzog Leopold dcn Fromnien von
Oesterreich verpfändet wurde und im Sommer 1384 wieder in
Rudolfs lebenslängliche Nutznießung zurückkam, fo werden dagegen
Erlhain und Prunnhoupten, ^der Hof, das auch etwenne ein
Dorf gewesen ist", wirklich aufgeführt, als Graf Rudolf deu
15. August 1388 die Herrschaft au die Grafen Rudolf von
Sulz, Vater und Sohn, verpfändete und einer nnnmehr er-
loschenen Verpfändung an die Familie von Bubenhofeu gedachte.
Ans letzterer befand sich Heinrich von Bubenhofen noch im Jahr
 
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