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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0420
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400

Ortsbeschreibung.

von Thierberg, Freiherrn zu Ferckhlechen, kaiserlichen Truchseßen
und Keller zu Tyrol, Anton von Rost den seinigen den 5. Fe-
bruar 1688 um 30000 sl. an den Fürsten Maximilian von
Hohenzollern-Sigmaringen, die Vornmndschast von dessen Kindern
aber den 21. April 1692 denselben um 30000 fl. an den kur-
bayerischen General Grasen Jgnaz Lamoral von Thurn und
Taris.

Endlich kausten die Gebrüder Johann Wilhelm, Johann
Werner, Johann Albrecht, Johann Franz und Johann Friedrich
Schenk von Stansfenberg von dem Lautlinger Zweig der Wil-
finger Linie dieses Hauses die Thurn- und Taxis'sche Hälfte am
20. August 1697 von dem Grafen Jgna; Lamoral um 30000 fl.,
die Vogelmayer'sche am 24. April 1698 vou dem genauuten
Vogelmayer um 34000 fl. Der Blutbaun wurde den Stausfen-
berg erstmals im Jahre 1701 verliehen und im Besitze dieser
Familie verblieb das Rittergut wcuigstens bis aus deu heutigen
Tag. Der staussenbergische Besitz dahier überhaupt theilte jedoch
die Geschicke des Lautlinger Besitzes (s. Lautliugen). Noch die
österreichische Jurisdiktionstabelle vom I. 1804 bezeichnete in
dem der Familie Stausfenberg eigenthümlich zustehenden Orte
Landeshoheit, Gesetzgebungsrecht, Blutbann, niedere Gerichtsbar-
keit als stauffenbergisch, den Zoll als laut Vertrags halb öster-
reichisch, halb stausfeubergisch, Steuer- uud Waffenrecht als dem
Ritterkanton Neckar-Schwarzwald zustehend, allein im I. 1805
erhielt Württemberg die Landeshoheit. — Eine Uebersicht der
Gutsbestandtheile vom I. 1727 s. in dem S. 395 genannten
Werke S. 187 sf.

Unbedeutenderen oder vorübergehenden Besitz dahier betrefsend
kann noch folgendes hervorgehoben werden: Arnold von Thierberg ver-
kaufte im I. 1331 an das Kloster Alpirsbach einen hiesigen Leibeigenen
nnt Frau und Kindern (0rn8in8 3, 226). — Die Gräfin Beatrix von
Zollern, Klosterfrau zu Stetten, stistete den 31. Mai 1380 für ihren
Bruder Graf Friedrich einen Jahrtag in genanntem Kloster auch mit
Zinsen ans einem Hofe zn Giflingen (illonnm. ^ollerun. 1, 236).
Zehentantheile dahier verkausten die Gebrüder von Rosenfeld im I. 1511
an Herzog Ulrich von Württemberg (S. 294). — Der ganze große
Frnchtzehnte ging schon im 16. Jahrhundert von dem Domstift Constanz
zu Lehen (S. 397), mit bischöflicher Genehmignng verkaufte ihn der kur-
kölnische Hauptmann und Bnrgvogt zn Hirschberg Hans Jakob von
Stotzingen den 10. Juli 1657 an den bereits genannten Karl Sigmund
von Hohenberg; als dessen Familie zu erlöschen drohte, ließ sich Johann
Wilhelm von Stanffenberg den 23. August 1726 ein Exspektanzdekret
von Seite des Domstifts ertheilen, worauf nach dcm wirklichen Abgang
 
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