Lautlingen.
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unterbrochen, umfaßt zunächst die Thalgründe der mehrfach ge-
nannten Bäche, sodann die Abstürze der ste umgebendeir Berge
nnd Schluchten und dringt zwifchen Meßstetter und Ebinger
Markung weit iil die Hardt hinein vor. Jhr Boden besteht
aus dem Schutt und den Zersetzungen fast des ganzen braunen
und weißen Jnra, ist nnten schwer thonig, naßkalt, oben (zn
etwa Vz) kalkig, trocken, leicht; im ganzen mittelfrnchtbar; ^
der Thalwiesen sumpfig und sauer. Kalksteine znr Straßen-
beschotternng, theilweise zum Bauen, ebenso Kies, werden ge-
wonnen. Der Tufssteinbruch am Ursprung des Lauterbachs (am
Fnß einer unersteiglichen Betawand voller Riesenschwämme, über
welche früher 2 Leitern nach Hossingen führten) ist beinahe er-
schöpft, die Erzgräberei auf der Hardt eingegangen. Die Quellen,
worunter am bedeutendsten der Stubenbrunnen, setzen durchaus
Wasserstein ab.
Die durch die bergige Lage erschwerte Landwirthschast wird
dennoch eifrig, unter gntem Vorgang Einzelner, betrieben. Gips
nnd Asche, sowie die jetzt sorgsältig gesannnelte Jauche kommen
dem Klee und den Wiesen zu gut. Der Pflug ist der Wende-
pslug; die Herrschaft hat auch den Brabanter. Eiserne Eggen
sind allgemein; Dreschmaschinen verwendet nur die Herrschaft.
Sie treibt auf ihrem Gut Thierberg Wechselwirthschaft, während
sonst Dreifelderwirthschast herrscht unler bis Einbau der
Brache mit Klee, Kartoffeln, Ackerbohnen, Wicken, Hanf (wenig).
Die Herrschaft baut auch etwas Reps. Die Hauptfrüchte sind
Dinkel und Haber, weniger Gerste, Weizen nnd Roggen. Der
Futterbau in Klee nnd Esper ist von Bedeutnng. Von 10—12
Simri Dinkel anf den Morgen erntet man 6 —10 Schefsel,
von 4 Simri Gerste 3—5 Schefsel, von 6 Simri Haber 4—5
Scheffel, von 3Simri Roggen 2—5 Scheffel. Es können
jühriich etma 300 Schefsel Dinkel und ebensoviel Haber an
Händler oder nach der Schranne Ebingen abgesetzt werden.
Die Wiesen im Thal sind zweimähdig und zn etwa 30
Morgen bewässerbar, die auf der Höhe einmähdig; der Morgen
trägt 15—40 Ctr. Hen und Oehmd. Feinere Gewächse ge-
deihen bei dem wechselnden, ,zugigen nebligen Klima, nicht gern.
(Hagelschlag fand in den letzten 20 Jahren 6mal statt, einmal
totaler.) Gemüse werden nur für eigenen Bedarf gezogen. Da-
gegen ist der Obstbau im Zunehmen; er erzielt besonders Spüt-
obst (Süßäpfel, Luiken) und viel Zwetschgen. Jn günstigen
Jahren können etwa 100 Säcke ansgesührt werden. Das lleb-
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unterbrochen, umfaßt zunächst die Thalgründe der mehrfach ge-
nannten Bäche, sodann die Abstürze der ste umgebendeir Berge
nnd Schluchten und dringt zwifchen Meßstetter und Ebinger
Markung weit iil die Hardt hinein vor. Jhr Boden besteht
aus dem Schutt und den Zersetzungen fast des ganzen braunen
und weißen Jnra, ist nnten schwer thonig, naßkalt, oben (zn
etwa Vz) kalkig, trocken, leicht; im ganzen mittelfrnchtbar; ^
der Thalwiesen sumpfig und sauer. Kalksteine znr Straßen-
beschotternng, theilweise zum Bauen, ebenso Kies, werden ge-
wonnen. Der Tufssteinbruch am Ursprung des Lauterbachs (am
Fnß einer unersteiglichen Betawand voller Riesenschwämme, über
welche früher 2 Leitern nach Hossingen führten) ist beinahe er-
schöpft, die Erzgräberei auf der Hardt eingegangen. Die Quellen,
worunter am bedeutendsten der Stubenbrunnen, setzen durchaus
Wasserstein ab.
Die durch die bergige Lage erschwerte Landwirthschast wird
dennoch eifrig, unter gntem Vorgang Einzelner, betrieben. Gips
nnd Asche, sowie die jetzt sorgsältig gesannnelte Jauche kommen
dem Klee und den Wiesen zu gut. Der Pflug ist der Wende-
pslug; die Herrschaft hat auch den Brabanter. Eiserne Eggen
sind allgemein; Dreschmaschinen verwendet nur die Herrschaft.
Sie treibt auf ihrem Gut Thierberg Wechselwirthschaft, während
sonst Dreifelderwirthschast herrscht unler bis Einbau der
Brache mit Klee, Kartoffeln, Ackerbohnen, Wicken, Hanf (wenig).
Die Herrschaft baut auch etwas Reps. Die Hauptfrüchte sind
Dinkel und Haber, weniger Gerste, Weizen nnd Roggen. Der
Futterbau in Klee nnd Esper ist von Bedeutnng. Von 10—12
Simri Dinkel anf den Morgen erntet man 6 —10 Schefsel,
von 4 Simri Gerste 3—5 Schefsel, von 6 Simri Haber 4—5
Scheffel, von 3Simri Roggen 2—5 Scheffel. Es können
jühriich etma 300 Schefsel Dinkel und ebensoviel Haber an
Händler oder nach der Schranne Ebingen abgesetzt werden.
Die Wiesen im Thal sind zweimähdig und zn etwa 30
Morgen bewässerbar, die auf der Höhe einmähdig; der Morgen
trägt 15—40 Ctr. Hen und Oehmd. Feinere Gewächse ge-
deihen bei dem wechselnden, ,zugigen nebligen Klima, nicht gern.
(Hagelschlag fand in den letzten 20 Jahren 6mal statt, einmal
totaler.) Gemüse werden nur für eigenen Bedarf gezogen. Da-
gegen ist der Obstbau im Zunehmen; er erzielt besonders Spüt-
obst (Süßäpfel, Luiken) und viel Zwetschgen. Jn günstigen
Jahren können etwa 100 Säcke ansgesührt werden. Das lleb-