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Ortsbeschreibung.
F r a u e n k l o st e r *)
gegründet: Franziskanerinnen 3. Ordnung, in späteren Jahr-
hunderten anch mit dem Beisatz: ^zu den heiligen drei Königen^.
Es blieb zwar stets nnbedeutend, fristete jedoch sein Dasein bis in
Beginn des lausenden Jahrhunderts. Zuerst bauten Mechthilde von
Engen, Adelheid von Mengen und Mechthilde von Truchtelsingen
mit Hilfe und Rath ehrbarer Leute, besonders Brnder Albrechts
von Mengen, aus ihrem eigenen Gut auf thierbergischenr Grund
und Boden dahier eine Klause ^unter der Kirchenmauer ze
Sant Margarethen HusetG; allein namhafte Verdienste um För-
derung der Anstalt ermarb sich Konrad von der Alten-Thierberg
mit seiner Mutter Anna von Bernhausen und seiner Gattin
Adelheid. Sie gaben den 1. Sept. 1338 ihre Einwilligung,
daß Bruder Heinrich Möl und Bruder Albrecht von Mengen
das Häuslein aus Stein und Holz, welches dieselben auf einer
thierbergischen Hofstatt dahier erbaut, an die Klause zu rechtem
Eigen übertrugen, und verliehen dem Kloster selbst die Hofstatt,
aus welcher es jedoch jährlich 6 Heller Zins an Unser Frauen
Altar hierselbst, eine Stiftung eben der 3 genannten Glieder der
thierbergischen Familie, zu entrichten hatte. Sodann übergaben
sie den 6. Jannar 1339 die obige Hofstatt unter der Kirchmauer,
auf welcher die Klause stand, jenen drei Schwestern gleichfalls
zu einem freien Eigen und bestimmten in Gemeinschast nnt ihnen,
daß in Zukunft m:r 4 Schwestern hier sein sollten. Die Klaus-
nerinnen baten den Thierberg, daß er und seine Nachkommen
ihre Schirmer sein wollten, und er gelobte dafür ihre Leiber nnd
Güter von Diensten nnd allen anderen Dingen frei zi: lassen.
Weil sie keine eigene Kirche hatten, so erlaubten ihnen, dainit sie
sich am Gottesdienste des Orts betheiligen könnten, den 16. Mai
des genanntcn Jahrs Albrecht von Neuneck, Kirchherr der hiesigen
Kirche, sein Bruder Trügeli, Vogt und Herr der Kirche, und
Berthold, genannt Offenhauser, Leutpriester der Kirche, daß von
der Klause an den Chor ein Gang gemacht und ein Fenster
durchbrochen werde. Die genannte Anna von Bernhausen und
Konrads Sohn, Burkhard, bewiesen sich dem Kloster noch durch
weitere Schenkungen von Hofstätten, Häusern und Gärten dahier
^) Vergl. das sog. Archivbnch des Klosters aus dem Ende des
vorigen Jahrhunderts, woselbst insbesondere S. 113 eine gedrängte
Geschichte des Klosters (im St.A.). — W. H. Korn, Geographie und
Statistik Wirtembergs 2, 442. 443.
Ortsbeschreibung.
F r a u e n k l o st e r *)
gegründet: Franziskanerinnen 3. Ordnung, in späteren Jahr-
hunderten anch mit dem Beisatz: ^zu den heiligen drei Königen^.
Es blieb zwar stets nnbedeutend, fristete jedoch sein Dasein bis in
Beginn des lausenden Jahrhunderts. Zuerst bauten Mechthilde von
Engen, Adelheid von Mengen und Mechthilde von Truchtelsingen
mit Hilfe und Rath ehrbarer Leute, besonders Brnder Albrechts
von Mengen, aus ihrem eigenen Gut auf thierbergischenr Grund
und Boden dahier eine Klause ^unter der Kirchenmauer ze
Sant Margarethen HusetG; allein namhafte Verdienste um För-
derung der Anstalt ermarb sich Konrad von der Alten-Thierberg
mit seiner Mutter Anna von Bernhausen und seiner Gattin
Adelheid. Sie gaben den 1. Sept. 1338 ihre Einwilligung,
daß Bruder Heinrich Möl und Bruder Albrecht von Mengen
das Häuslein aus Stein und Holz, welches dieselben auf einer
thierbergischen Hofstatt dahier erbaut, an die Klause zu rechtem
Eigen übertrugen, und verliehen dem Kloster selbst die Hofstatt,
aus welcher es jedoch jährlich 6 Heller Zins an Unser Frauen
Altar hierselbst, eine Stiftung eben der 3 genannten Glieder der
thierbergischen Familie, zu entrichten hatte. Sodann übergaben
sie den 6. Jannar 1339 die obige Hofstatt unter der Kirchmauer,
auf welcher die Klause stand, jenen drei Schwestern gleichfalls
zu einem freien Eigen und bestimmten in Gemeinschast nnt ihnen,
daß in Zukunft m:r 4 Schwestern hier sein sollten. Die Klaus-
nerinnen baten den Thierberg, daß er und seine Nachkommen
ihre Schirmer sein wollten, und er gelobte dafür ihre Leiber nnd
Güter von Diensten nnd allen anderen Dingen frei zi: lassen.
Weil sie keine eigene Kirche hatten, so erlaubten ihnen, dainit sie
sich am Gottesdienste des Orts betheiligen könnten, den 16. Mai
des genanntcn Jahrs Albrecht von Neuneck, Kirchherr der hiesigen
Kirche, sein Bruder Trügeli, Vogt und Herr der Kirche, und
Berthold, genannt Offenhauser, Leutpriester der Kirche, daß von
der Klause an den Chor ein Gang gemacht und ein Fenster
durchbrochen werde. Die genannte Anna von Bernhausen und
Konrads Sohn, Burkhard, bewiesen sich dem Kloster noch durch
weitere Schenkungen von Hofstätten, Häusern und Gärten dahier
^) Vergl. das sog. Archivbnch des Klosters aus dem Ende des
vorigen Jahrhunderts, woselbst insbesondere S. 113 eine gedrängte
Geschichte des Klosters (im St.A.). — W. H. Korn, Geographie und
Statistik Wirtembergs 2, 442. 443.