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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0493
Ostdorf.
473
bogigen Fenstern erbaute Kirche; davor das wohnliche Pfarrhaus
rnit Seitengebänden. Der Gottesacker liegt nußerhalb des Dorfs;
die Kirche ist von der Stiftnng, das Pfarrhaus vom Staat zu
nnterhalten. Das Jnnere der Kirche hell, frei, im Langhaus
etwas nüchtern. Ein Rnndbogen führt in den wohl erhaltenen
Chor rnit schönem, der Balinger Kirchhofkirche verwandten Rippen-
gewölbe, das auf zum Theil ganz, zum Theil bis auf Konsolen
in Kopfhöhe herablauferrden Wanddiensten ruht; im vorderen
Schlußstein das Späth'sche (3 Schlüffel), im hintern das Wirtem-
bergifche Wappen. Jm Chorbogen ein Grabstein mit „lapi8
nnAnlnrmP morauf Kelch und Mofesschlange: A. D. 1592 d.
13. Dez. starb der rvirdig wolgelehrt Herr Magister Samuel
Mann von Blabairen Pfarrer zn Ostdorf a.6tnti8 32 dem Gott
gnedig sei. Jm Chor hing früher eine Tafel mit dem Wappen
des Georg Heinrich Freiherrn zn Heydenburg, Obervogts der
4 Aemter Balingen, Tuttlirrgen, Rosenfeld und Ebingen, und
des Julius Simon Nördlinger, Untervogts zn Balingen; 1681.
Die Kirche besitzt einen alten silbernen und vergoldeten Nacht-
mahlskelch mit den Spmbolen der Evangelisten und der Keuzigung
Christi am Fuß, vnd mit den Worten: I. H. 8. IHR H.
Der Thurm zeigt sich innen trefflich gebaut; er enthält
drei stattliche Glocken: die größte mit der Jahreszahl 1474 und
den Narnen der 4 Eoangelisten in gothischen Minnskeln; die
rnittlere von Kurtz nnd S. in Rentlingen 1837; die kleinste
von Errgel in Ebingen.
Das Schulhans wnrde 1874 erbaut und enthält 2 große
Lehrzimmer, sowie die Wohnungen der beiden Lehrer.
Das Rathhaus ist alt. Auch ein fchönes Backhaus, ein
Armen- nnd ein Schafhaus besitzt die Genreinde.
Vizinalstraßen führen nach Balingen, Geislingerr, Engstlatt,
Owingen; die Staatsstraße Engstlatt-Owingen berührt die Mar-
knng; die Gemeinde hat 3 steinerne Brücken, der Staat 2 solche
zu unterhalten.
Wasfer ist reichlich und gut, es wird von 7 laufenden
Brunnen mit vier größeren und einer kleineren Leiturrg theils
aus Eisen, theils aus Thon und Holz, 22 Pump- und 8 Schöpf-
brnnnen gespendet. Auch 5 Wetten sind irn Ort.
Die kräftigen Einmohner, von denen 7 über 80 Jahre,
sind fleißig, sparsam, kirchlich gesinnt. Ein Mittelstand herrscht
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bogigen Fenstern erbaute Kirche; davor das wohnliche Pfarrhaus
rnit Seitengebänden. Der Gottesacker liegt nußerhalb des Dorfs;
die Kirche ist von der Stiftnng, das Pfarrhaus vom Staat zu
nnterhalten. Das Jnnere der Kirche hell, frei, im Langhaus
etwas nüchtern. Ein Rnndbogen führt in den wohl erhaltenen
Chor rnit schönem, der Balinger Kirchhofkirche verwandten Rippen-
gewölbe, das auf zum Theil ganz, zum Theil bis auf Konsolen
in Kopfhöhe herablauferrden Wanddiensten ruht; im vorderen
Schlußstein das Späth'sche (3 Schlüffel), im hintern das Wirtem-
bergifche Wappen. Jm Chorbogen ein Grabstein mit „lapi8
nnAnlnrmP morauf Kelch und Mofesschlange: A. D. 1592 d.
13. Dez. starb der rvirdig wolgelehrt Herr Magister Samuel
Mann von Blabairen Pfarrer zn Ostdorf a.6tnti8 32 dem Gott
gnedig sei. Jm Chor hing früher eine Tafel mit dem Wappen
des Georg Heinrich Freiherrn zn Heydenburg, Obervogts der
4 Aemter Balingen, Tuttlirrgen, Rosenfeld und Ebingen, und
des Julius Simon Nördlinger, Untervogts zn Balingen; 1681.
Die Kirche besitzt einen alten silbernen und vergoldeten Nacht-
mahlskelch mit den Spmbolen der Evangelisten und der Keuzigung
Christi am Fuß, vnd mit den Worten: I. H. 8. IHR H.
Der Thurm zeigt sich innen trefflich gebaut; er enthält
drei stattliche Glocken: die größte mit der Jahreszahl 1474 und
den Narnen der 4 Eoangelisten in gothischen Minnskeln; die
rnittlere von Kurtz nnd S. in Rentlingen 1837; die kleinste
von Errgel in Ebingen.
Das Schulhans wnrde 1874 erbaut und enthält 2 große
Lehrzimmer, sowie die Wohnungen der beiden Lehrer.
Das Rathhaus ist alt. Auch ein fchönes Backhaus, ein
Armen- nnd ein Schafhaus besitzt die Genreinde.
Vizinalstraßen führen nach Balingen, Geislingerr, Engstlatt,
Owingen; die Staatsstraße Engstlatt-Owingen berührt die Mar-
knng; die Gemeinde hat 3 steinerne Brücken, der Staat 2 solche
zu unterhalten.
Wasfer ist reichlich und gut, es wird von 7 laufenden
Brunnen mit vier größeren und einer kleineren Leiturrg theils
aus Eisen, theils aus Thon und Holz, 22 Pump- und 8 Schöpf-
brnnnen gespendet. Auch 5 Wetten sind irn Ort.
Die kräftigen Einmohner, von denen 7 über 80 Jahre,
sind fleißig, sparsam, kirchlich gesinnt. Ein Mittelstand herrscht