Pfeffingen.
479
ringerer viele stattliche Bauernhäuser in Holzbau und mit
mancherlei Jnschristeu, nnd hat gekandelte, zum Theil chanssirte
Straßen. Jm ummauerten Kirchhos, dessen Thor die Jahres-
zahl 1763 trägt und der mit schönen Sandsteinmonumenten geziert
ist, erhebt sich mit 4stockigem Westthurm und schlankem Ostchor
die alterthümliche Kirche, die schon im Aeußeren noch mehrere
Spuren des gothischen Stils ausweist. So der Chor, dcr
etmas über das Schiss erhöht ist, ein altes Steinkreuz über
seinem vordern Giebel, zwei Strebpfeiler an den hinteren Ecken
und den oberen Theil eines guten gothischen Fensters in der
Rückmand, ein ganzes solches in der nördlichen Seitenwand;
das Langhaus hat srühgothische Bleudfeuster in der Nordwand, zwei
gothische Thüren und noch ein Fenster, wührend die übrigen
viereckig vergrößert wurden. Das Jnnere zeigt im Langhaus
Emporen auf der West- und Nordseite und eine getäserte Decke.
Jn den Chor sührt ein spitzbogiger Triumphbogen; er selbst ist
von einein einzigen hochschlanken Kreuzgewölbe bedeckt, desscn
kräftig profilirte Rippen in der Mitte einen Kreis bilden, indeß
sie von schönen halbkonischen (aus drei Seiten des Sechsecks
gebildeten) Konsolen aufschießen. Der achteckige gothische Taus-
stein trägt die Jahreszahl 1510. Der uralte Thurm an der
Westseite, aber nicht in der Mitte derselben, sondern mehr nörd-
lich stehend, mit sehr dicken Mauern und schießschartenartigen
Oessnungen trägt im obersten Holzstockwerk 2 mittelgroße Glocken;
die kleinere von Ferd. Engel in Ebingen 1855, die größere
von C. D. Schmeltz in Biberach 1830. Die Kirche ist von
der Stiftung zu unterhalten. An die Ostseite des Kirchhofs
stößt der schöne Pfarrgarten, in welchem das stattliche wohnliche
Pfarrhaus sich erhebt, mit schöner Aussicht auf Thal und Berge;
es gehört gleichfalls der Stiftung.
Das Schulhaus liegt unterhalb der Kirche und ist 1832
als ein stattlicher Holzbau sür 2 Lehrzimmer und 2 Lehrer-
wohnungen errichtet worden, indeß das benachbarte alte zum
Rathhaus bestimmt wurde. Die Gemeinde besitzt ferner
zwei öffentliche Waschhäuser, ein Armenhaus und zwei Schas-
häuser.
Füns Vizinalstraßen verbinden den Ort mit den Nachbar-
orten Margrethausen, Zillhausen, Burgfelden, Onstmettingen,
Thailfingen. Sie erfordern 11 Brücken über Eyach, Eschenbach
nnd Kiesersthalbach, welche nebst 5 Stegen die Gemeinde zu
nnterhalten hat.
479
ringerer viele stattliche Bauernhäuser in Holzbau und mit
mancherlei Jnschristeu, nnd hat gekandelte, zum Theil chanssirte
Straßen. Jm ummauerten Kirchhos, dessen Thor die Jahres-
zahl 1763 trägt und der mit schönen Sandsteinmonumenten geziert
ist, erhebt sich mit 4stockigem Westthurm und schlankem Ostchor
die alterthümliche Kirche, die schon im Aeußeren noch mehrere
Spuren des gothischen Stils ausweist. So der Chor, dcr
etmas über das Schiss erhöht ist, ein altes Steinkreuz über
seinem vordern Giebel, zwei Strebpfeiler an den hinteren Ecken
und den oberen Theil eines guten gothischen Fensters in der
Rückmand, ein ganzes solches in der nördlichen Seitenwand;
das Langhaus hat srühgothische Bleudfeuster in der Nordwand, zwei
gothische Thüren und noch ein Fenster, wührend die übrigen
viereckig vergrößert wurden. Das Jnnere zeigt im Langhaus
Emporen auf der West- und Nordseite und eine getäserte Decke.
Jn den Chor sührt ein spitzbogiger Triumphbogen; er selbst ist
von einein einzigen hochschlanken Kreuzgewölbe bedeckt, desscn
kräftig profilirte Rippen in der Mitte einen Kreis bilden, indeß
sie von schönen halbkonischen (aus drei Seiten des Sechsecks
gebildeten) Konsolen aufschießen. Der achteckige gothische Taus-
stein trägt die Jahreszahl 1510. Der uralte Thurm an der
Westseite, aber nicht in der Mitte derselben, sondern mehr nörd-
lich stehend, mit sehr dicken Mauern und schießschartenartigen
Oessnungen trägt im obersten Holzstockwerk 2 mittelgroße Glocken;
die kleinere von Ferd. Engel in Ebingen 1855, die größere
von C. D. Schmeltz in Biberach 1830. Die Kirche ist von
der Stiftung zu unterhalten. An die Ostseite des Kirchhofs
stößt der schöne Pfarrgarten, in welchem das stattliche wohnliche
Pfarrhaus sich erhebt, mit schöner Aussicht auf Thal und Berge;
es gehört gleichfalls der Stiftung.
Das Schulhaus liegt unterhalb der Kirche und ist 1832
als ein stattlicher Holzbau sür 2 Lehrzimmer und 2 Lehrer-
wohnungen errichtet worden, indeß das benachbarte alte zum
Rathhaus bestimmt wurde. Die Gemeinde besitzt ferner
zwei öffentliche Waschhäuser, ein Armenhaus und zwei Schas-
häuser.
Füns Vizinalstraßen verbinden den Ort mit den Nachbar-
orten Margrethausen, Zillhausen, Burgfelden, Onstmettingen,
Thailfingen. Sie erfordern 11 Brücken über Eyach, Eschenbach
nnd Kiesersthalbach, welche nebst 5 Stegen die Gemeinde zu
nnterhalten hat.