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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0502
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482

Ortsbeschreibung.

Pferdezucht und -haltuug ist geriug. Die Stuten werden
aus die Ebinger Platte gesührt.

Die Riudviehzucht ist iu gutem Staud uud uoch im Zu-
uehmeu. Niau züchtet die Schweizerrace, wofür die Gemeiude
3 Farren aufgestellt hat. Stallfütterung ist allgemeiu. Vieh-
handel wird ziemlich getriebeu, doch uicht auf weite Entferuuug.
Milch wird uur innerhalb des Orts felbst verkauft.

Die Schafzucht ist iu der Haud fremder Schäfer, welche
Sommers 7—800 Stück, Bastarde, laufeu lasseu.

Schweinezucht sindet nicht statt, einige Schweinehaltuug
(halbenglischer Race) fast nur zum eigeueu Bedarf.

Auch Ziegeuzucht ist uubedeuteud; die vou Hühueru uud
Gänseu dieut nur dem eigeneu Bedarf.

Bieneustöcke siud es nur etwa 50.

Die Fischerei ift gering uud gehört der Pfarrei; kleine
Forellen kommeu in der Eyach vor.

Außer dem Vermögen der Stiftuugspflege besteht uoch eine
Schulstiftuug für arme Kiuder im Betrag vou 150 fl.

Parzellen:

u. Zitterhof (s. o.). V2 St. vom Ort auf dem Plateau
des Auchtbergs.

d. Eyachmühle. Einige Miuuten oberhalb des Dorfs.

Der Ort, defsen Name von Phafo, Pfaffe, abzuleiteu ist, wird
das erste Mal im I. 793 durch Besitz genaunt, welcheu Kloster
St. Galleu hier (iu Faffinga) vou der gottfriedischeu Familie
erwarb (S. 338). Auch iu spätereu Jahrhunderten war diefes
Kloster dahier uoch begütert und besaß iusbesoudere ums I. 1200
eine Taferu, von welcher eiu Frischliug zu leisten war, und auderes.
Jm Gauzeu aber gehörte Pfefsiugen zur zollerischeu Herrschaft
Schalksburg und kam mit ihr den 3. November 1403 au Würt-
temberg (S. 279).

Von unbedeutenderem oder vornbergehendem Besitze ist nament-
lich solcher von einigen Klöstern zu erwähnen, welcher vielfach aus die
Familie Thierberg zurückführt. So envarb Kloster Margrethansen den
26. Juli 1343 das sog. Hätingsgut dahier nm 24 Pfd. Hllr. von
Konrad von der Alten-Thierberg, den 28. Angust 1369 den Walchhof
nm 160 Pfd. Hllr. von Bnrkhard von Thierberg von der Alten-Thier-
berg; den 27. Febr. 1380 den Deckenhof um 130 Pfd. Hllr. von Eber-
hard dem Rot von Onstmettingen Schulmeister zn Rottweil, worauf
 
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