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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0510
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490

Ortsbeschreibung.

Südwestecke die Jahreszahl 1506) mit großen oblongen Fettstern,
im Jnnern init weit ausgedehnten Emporen (von Mich. Rom-
minger, Zimmermeister in Ebingen, vergl. Truchtelfingen) und
Felderdecke und ist mit 2 (modernen) Bildern Luthers und
Melanchthons, einem schönen Cruzifixus aus der Renaissancezeit
nnd einem Kriegerdenkmal, einer ornamentirten Sandsteinplatte
mit den Nainen der zwei Gefallenen: Michael Eppler, gef. bei
Tauberbischofsheim 28. Zuli 1866: Jo. Mante, gef. bei Paris
30. Nov. 1870) geschmückt.

Von den drei Glocken zeigt die größte die Jahrszahl 1552
und die Jnschrift: Olieistus vineit. 6Iiri8tns rsFnnt. OüristuZ
impornt. Oirristns nb ornni mnlo N08 ckot'oncknt; die mittel-
große die Namen der Evangeliften in frühgothischen Mafuskeln;
die kleinste, gleichfalls alte, ist ohne Schrift.

Die Kirche ist von der Stiftnng zn unterhalten.

Der Kirchhof wurde 1840 außer den Ort vertegt.

An die Westseite fchließt sich das stattliche, geränmige 1755
erbaute und 1768 erhöhte Pfarrhaus an, von Hof und großem
Garten traulich nmschlossen. Der Staat hat es zu unterhalten.
Es wird darin eine hölzerne Votivtafel aufbewahrt mit der Jn-
fchrift im Gefchmack ihrer Zeit: oOVTO^ vol InVlAlImt to-
NpOo 8Vo 6t nobl8 Ip8l8 (— 1777)

Da man die Kirch erweitert baute,

War Rösler Pfarrer, Gottlieb Maute
Der Dorfsvogt, Bürgermeister zwei,

Merz, Blikle, Bizer auch dabei,

Die sollten dieses Baues pflegen,

Gott gebe alleu seiuen Segeu.

^.ockiü in6. V6u. 6t ud8ol. ck. 18 oot. och unni.

Nnhe bei Kirche und Pfarrhaus steht das Schulhaus, ein
Bau im Holzstil, 1842 vergrößert, jetzt 4 Lehrzimmer und die
Wohnung des ersten Schullehrers, fowie das Zimmer des Lehr-
gehilfen enthaltend. Die 2 anderen Schullehrer haben eigene
freundliche Wohnungen. Ein fünfter Lehrer ist noch anzustellen.
Das Rathhaus ist von 1826. Außerdem sind von Gemeinde-
bauten 4 Armenhäuser, wornnter ein größeres, nnd ein großes
Schafhaus vorhanden.

Die Markung hat viele und bedeutende Quellen, welche
mit Hilfe gußeiferner Leitungen nnd vier laufender Brunnen,
wozu noch 4 Pumpbrunnen, 5 Zieh- und Schöpfbrunnen kom-
men, den Ort reichlich mit dem besten Wasser versorgen.
 
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