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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0514
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494

Ortsbeschreibung.

Parzellen:

n. Neuweiler. Hof am Anfang einer Schlucht, aus der
ein Quellbach der Starzel kommt, 1 Stunde vom Ort nahe der
hohenzollerischen Grenze. Eine neue Straße führt durch die
Schlucht ins Killerthal.

l). Weilerthalniühle. Mühle an dem genannten Quellbach;
fast ganz an der Landesgrenze.

Der Name des Orts, welcher früher Dagolninga, Tagel-
stngen, Taulsingen, Talfingen, Taluingen u. f. w. geschrieben
wurde, ist von dem, auch zn Eigennamen wie Dagolf, Tagolf,
vielfach verwandten Stamme clnA, abzuleiten (Förstemann, a. a. O.
1, 324. 2, 440 ff.).

Er wird das erste Mal im I. 793 durch Besitz genannt,
welchen das Kloster St. Gallen hier von der gottfriedischen Familie
erwarb (S. 338) und anch noch fpäter, im Beginn des 13. Jahr-
hunderts, erfcheint das genannte Kloster hier begütert.

Der Ort selbst wird höchst wahrscheinlich bereits im I. 1113
als in Graf Friedrichs von Zollern Grafschaft gelegen aufgeführt
(vergl. S. 339) und stund anch der zollerischen Familie eigen-
thümlich zu. Den 24. Januar 1396 jedoch trug Graf Friedrich
genannt Mülli dem Bifchof Burkhard von Constanz und dem
dortigen Stifte, zum Danke dafür, daß ihm der Verkauf der
Burg Brnnnen und Stadt Mühlheim mit Zugehörungen, Con-
stanzer Lehen seines Hauses, gestattet worden war (Oberamts-
beschr. Tnttlingen 379), fein Dorf Talfingen, ein rechtes freies
Eigen, zu Lehen auf und den 3. November 1403 verkauste er
es mit der Herrschaft Schalksburg an Württemberg (S. 279)
ohne daß diefes Lehensverbands noch Erwähnung geschähe.

Was sonstigen unbedeutenderen und vorübergehenden Besitz am
Orte betrifft, so übergab z. B. Ulrich Stortzing, Bürger zu Ebingen,
mit Einwilllguug seiner Frau und seines Sohns den 6. Oez. 1365
seiner Tochter, Schwester Greten, sein eigen Gut dahier, Megenhains-
gut genannt, als Aussteuer bei ihrer Aufnahme iu das Kloster Mar-
grethausen, so daß dasselbe volles Eigenthum des Klosters werdeu sollte,
stiftele Pfafs Wildmanu von Weilersburg im Jahr 1382 mit hiesigem
Besitze eine ewige Messe in die Kapelle zu Ebingeu (S. 351) uud ver-
kaufte Wolf von Rosenfeld, Eberhards Sohu, den 30. April 1445 seine
Güter, Gülten und Ziusen allhier um 122 fl. an die hiesige Heitigenpflege.

Nach Röders öfters geuanntem Lexikon von Schwaben
zählte der Ort 1108 Seelen.
 
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