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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0536
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516

Ortsbeschreibung.

Jm I. 1447 überließ Georg von Werrenwag dem Kloster Ben-
ron V» des Großzehnten in den Oeschfeldern mit der Bedingnng, daß
das Kloster eine jährliche Gnlt von 20 Mltr. Veesen an die Martins-
pflege zu Gbingen übernehme und jährlich einen Jahrtag halte; die
Veränßernng wurde zwar ein Jahrhnndert später von Friedrich von
Laubenberg, als ohne Genehmigung der österreichischen Lehensherrschast
erfolgt, angefochten, allein das Kloster verblieb, bis iii die nerwre Aeit
im Besitz dieses Zehnten. Die anderen Vs bezog die hiesige Kaplanei.

Wie die anderen werrenwagischen Flecken betheiligten sich
auch die Unter-Digisheimer am Bauernkrieg des I. 1525, allein
sie mußten Hans Walther von Laubenberg flehentlich um Gnade
bitten und alle ihre Eigengüter zu Lehen machen.

Die Rechtsverhältnisse dahier betresfend Obrigkeit und Herr-
lichkeit, gemeine Dienste und Frohnen, Frevel und Unrecht, Haupt-
rechte nnd Sterbefälle, Ernt-Viertel und Forsthaber, Leibhennen
nnd Herbsthühner, Maien- und Herbststeuer, Vogtrecht, Nach-
steuer, Abzug- und Einzuggelder rc. zur Zeit nach dem Er-
löschen der lanbenbergischen Lehensinnehabung zeigt das Urbar
der Herrschaft Werrenwag vom I. 1631 (vergl. Schmid, Hohen-
berg 403 sf.)

Die gutsherrlichen Frohnen sowie das Recht der Gntsherr-
schaft auf Hs der Schafweidepachtgelder uud Vs des Ertrags
von Pferch, Holz, Waldung nnd Allmanden wurden den 8. Ok-
tober 1840 mit 6000 fl-, die gutsherrlichen Zehnten aus den
sog. Stockwiesen und Allmandtheilen den 15. § ez. 1851 mit
1069 sl. 24 kr., die Geld- und Fruchtgefälle den 28. Jan.
1852 mit 2185 fl. 39 kr. von der Gemeinde abgelöst. Ebeuso
wurde das Baunrecht der ulmischen Mahlmühle gegenüber den
hiesigen, Hartheimer und Heinstetter Einwohuern den 11. Nov.
1852 mit 68 fl. 45 kr. abgefunden. Endlich kaufte die
Gemeinde aus der Ferdinand von Ulmischen Debitmasse am
3./10. April 1858 sämtliche Güter und Gebäude, sowie das
Fifcherei- und das Besetzungsrecht des Schuldienstes (in welch'
letzterer Hinsicht übrigens die Regierung die Anerkennung ver-
sagte) um 33000 sl., verkaufte jedoch alles mit Ausnahme einer
Schener nnd einiger Grnndstücke wieder nn Ortseinwohner.

Die Lieb Franenkapelle dahier wird schon seit der Mitte des
15. Jahrhunderts erwähnt, da die Pflegschaft derselben am
6. Dez. 1451 einen Erblehenhof zn Hartheim für 22 Pfd. Hllr.
von U. L. Franen Pflege zu Meßkirch erkaufte und da Meister
Wernher von Untertpgeßhain den 18. August 1480 als Lehens-
trüger des Gotteshauses Unser Lieben Franen nnd der Heiligen
 
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