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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0538
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518

Ortsbeschreiblwg.

auch Sckuhmacher arbeiten uach außen. Dem Verkehr dienen
2 Schildwirthschafteu und 2 Krümer.

Die ziemlich kleine auf dem oberen schmarzen und unteren
braunen Jura gelegene Markung hat einen schweren humusreichen,
tiefgründigen, zum Theil steinigen und sumpfigen, im allgeineinen
mittelfrnchtbaren Boden. Lehmgruben sind vorhanden. Auch Torf
kommt vor, wird aber nicht ausgebeutet. Das Klima ist mittelmäßig,
nicht windig ; Hagelschlag felten. Die Landwirthschaft wird sorgfältig
getrieben, und gehen einzelne Grundbesitzer mit Rath und gutem
Beispiel voran. Kompost, Asche, Gips und Jauche lverden zur Ver-
besserlnrg des Bodens benützt. Als Pflüge sind amerikanische und
Wendepflüge, außerdem eiserne Eggen im Gebrauch. Die Brache
wird zu V4 angebaut mit Kartofseln und Futterkräutern. Hanf
für den Hausgebrauch. Rother Klee ivird viel gebaut. Die
Hauptfrüchte sind Dinkel, Haber, Gerste. Auch Kartosfeln ge-
deihen gut. Von Dinkel fät man auf den Morgen 10 Simri
und erntet 7 — 9 Scheffel, von 4—5 Sri. Gerste 7—8 Schffl.,
von 5 Sri. Haber 6—7 Scheffel, von 4 Sri. Waizen 3 bis
4 Schffl., von 4 Sri. Roggen 2—3 Scheffel. 3 — 400 Schsfl.
Dinkel, 25 Schffl. Gerste und 40 — 50 Schffl. Haber können
ausgeführt werden. Der Wiesenbau ist ausgedehnt und liefert
ein gutes Erzeugniß. Die Wiesen sind meist zweimähdig; der
Morgen erträgt 30—35 Ctr. Heu, 15 — l8 Ctr. Oehmd. Die
Obstzucht ist im Zunehmen, da das Obst gern geräth, besonders
Steinobst. Eine Gemeindebaumschule und ein Bauinwart sind
vorhanden; doch werden die Jungstämme meist aus der Uni-
gegend bezogen. Das Obst wird zum Mosten, Dörren und
Brennen verwendet, in guten Jahren auch einiges verkauft.
Wald besitzt die Gemeinde keinen, dagegen gute Schafweide, welche
an fremde Schäfer verpachtet 600 ^ Pacht und 4 — 500 für
Pferchnutzung einbringt. Für 4 Schafe hat die Pfarrei Frommern
das Weiderecht. Die verliehenen Allmanden tragen der Gemeinde
jährlich 160 Einige Wiesen werden zur Farrenhaltung

benützt. Pferdezucht gering; auch werden nicht viele Pferde ge-
halten. Die Rindviehzucht ist in gutem Stande, und hat die
Gemeinde 2 Simmenthaler Farren aufgestellt. Stallfütterung
allgemein. Einiger Viehhandel und Ochsenmastung findet statt.
Fremde Schäfer lassen im Sommer 140 St. Schafe laufen.
Schweine werden einige gezogen (halbenglische) und gemästet; doch
ist der Verkauf nicht von Bedeutung. Ziegen- nnd Geflügelzucht
gleichfalls uicht von Belang. Bienenzucht im Abnehmen.
 
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