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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0542
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522

Ortsbeschreibmig-

Der Name des zur Uuterscheiduug vou andereu gleichnami-
geu Orten Weilheim uuter Lochen geuannteu Dorfes wurde
srüher Wilhaiu, Wylhaiu, auch Wyler geschrieben und ist vou
einem althochdeutscheu evilu, dem Stammworte vou wiluri,
Weiler, ubzuleiten (Förstemann 2, 1601). Er kam mit der
zollerischen Herrschaft Schalksburg im I. 1403 an Württem-
berg (S. 279 vergl. S. 283).

Sonstigeu Besitz ain Orte betrefseud kauu bemerkt iverdeu: Dieses
Weilheim ist ohne Zweifel das 4Vilou, an welchem Kloster St. Galleu
ums I. 1200 zwei Schuposseu besaß. Johanues vou der Wildeu-
Thierberg verkaufte deu 14. Juui 13l6 mit Eiuwilligung seines Bru-
ders Konrad seiue Vogtei über ein hiesiges Gut um 29 Pfd. Heller
au das Kloster Friedeuweiler (bad. B.A. Iceustadt), dieses aber deu
18. Juli 1408 seinen hiesigeu Hof um 130 Pfd. Heller au St. Jörgen
Altar in der Kapelle zu Roseufeld; Aulber Magenbuch den 15. Nov.
1440 seine Rechte und Theile au eiuem Hof au die St. Sebastiaus-
uud Fabianskaplauei in der St. Nicolauskapelle zu Balingeu. Eiu
hiesiger Hof gehörte zu Vs der Pfarrei, zu °/g dein Frauenkloster zu
Binsdorf (Erneuerung von 1618).

Zu Weilheim gehörte 1634 die Ziegelhütte Ayspach.

Deu 30. August 1605 verglicheu sich die Gebrüder Sam-
sou uud Haus Walther Scheer vou Schwarzeuburg zu Ober-
hauseu eiuerseits und die Gemeiude Weilheim audererseits wegeu
Viehtriebs und Weidgaugs; s. wegeu solcher Vergleiche auch obeu
S. 388.

Nach Röders öfters geuanutem Lexikou vou Schwaben
zühlte der Ort 674 Eiuwohuer.

Was die kirchlicheu Verhältuisse betrisft, so wird eine
hiesige St. Diouysiuskapelle mit ihren Heiligeupflegern schon iu
den Z. 1429 uud 1432 erwähnt, doch bildete der Ort wie das
benachbarte Waldstetten eiu Filial von Frommern, bis im Jahr
1463 jeue beiden Gemeinden eiue eigene Pfarrei dotirten. Graf
Ulrich von Württemberg gab den 12. Juli d. I. seiue Eiu-
willigung zur Stistung, wobci er übrigens bemerkte, es sei ihm
berichtet wordeu, daß zu Weilheim vor Zeiteu auch ein Pfarrer
geweseu uud vou daunen geu Frommeru gezogen sei; die Ge-
meindeu trugeu den 24. Septbr. dem Coustauzer Bischof Burk-
hard gleichfalls unter Berufung darauf, daß vor Zeiten hier
eiue Pfarrei bestauden, aber durch Kriege uud Verheeruug in
Abgaug gekommen sei, ihr Gesuch vor, uud der Bischof ertheilte
am 29. Oktober die Genehmiguug (vgl. Sattler, Grafen
 
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