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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0544
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Z24

Ortsbeschreibung.

aus der gothischen Zeit ist. Die Orgel, mit der Jnschrist:

4lou vox 8oä votum, uou iuu8ieu eoräulu 86cl eor, I7ou

eluuAor 86cl uuAor dunFit iu uure 4>6i, soll von Balingen
gekommen nnd die von Widerholt in lleberlingen geholte sein (?).
Der Stil der Ornamente weist aus das 16. —17. Jahrhundert
hin. Der Thurm, mit sehr starken Manern, von vierseitigem
Zeltdach bedeckt, enthält drei Glocken, zwei neuere von Ge.

Christian Schmelz in Biberach 1832 und 1833 gegossen, mit
den Jnschriften: Vivo8 voeo, mortuo8 plungo ich läute zur

Audacht, zur Ruhe, zur Eintracht; und: Zur Ehre Gottes.
Die dritte mittelgroße hat das wirtemb. Herzogswappen und
die Jnschrift: Hans Conrad Flach von Schasshausen goß mich
uuuo 1650.

An die Südseite der Kirche schließt sich das alte aber ge-
räumige Psarrhaus an; beide sind von der Stistung zu unter-
halten.

Mehr in der Mitte dcs Orts stehen Schnlhaus uud Rath-
haus. Jeues, von 1841 , ein stattliches Gebände mit doppel-
tem Quergiebel irnd Glockenthürmchen, enthält 4 Lehrzimmer,
die Wohnung des ersten Schullehrers und des Lehrgehilsen;
dieses, 1863 als Fabrik erbaut, 1867 augekaust, gleichsalls von
hübschenr städtischem Aussehen, enthält unten die Rathhaus-
gelasse, oben die Wohnungen des 2. und 3. Schullehrers. Auch
cin Bacll, zugleich Waschhaus ist vorhandeu; serner 3 Armen-
häuser, cine Zehntscheuer, als Schasstall verpachtet, und eiu
Arrestlokal.

Die Staatsstraße Ebingeu - Sigmariugen sührt drirch den
Ort, außerdem geht eiue Vizinalstraße nach Hardthausen in
Hohenzollern.

Gutes Trinkwasser ist vorhanden, doch in heißen Sommeru
nicht in genügender Menge. Jn diesem Fall hilst der außer-
halb des Orts südöstlich gelegene Riedbrunnen (s. u.) und der
auf der Bärtlcsmiese gegen S. gelegene Brunneu aus, sowie
die 4 vorhandeneu, zusammen ZVg M. großen Weiher, wovon
der zunächst am Ort gelegene 4 M. große sein Wasser in den
Ort lassen kann. Nur ganz ausnahmsweise muß solches auch
im Thal geholt werden. Von Brunnen im Ort sind vorhan-
den 1 lausender mit LC St. langer thönerner Leitung, 9 Pump-
uud 2 Schöpsbruuneu, wovon einer im Pfarrgarten. Auch 3
Wetten sind angelegt.
 
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