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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 3.1900

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Mommsen, Theodor: Volksbeschluss der Ephesier zu Ehren des Kaisers Antonius Pius
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Schroeder, Leopold von: Ein Erklärungsversuch der Duenos-Inschrift
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https://doi.org/10.11588/diglit.22623#0018

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von Kyaneai (Kaiinka im Eranos Vindobonensis S. 83 ff.) datiert nach dem ap^cepeü;
Twv Seßaaxtov, erwähnen aber eine eraaxoAY] Aixivviou STaaiftejuSog Auxtapxou, desselben
Mannes, der in der Datierung einer lykischen Grabschrift (CIG III p. 11 ig n. 4224 d)
äpy&pebc, heißt. Ebenso heißt in den Opramoasurkunden derselbe Mann in der
Datierung (XII B 2) apy^epeug, in der Adresse (XII B 3) Auxiapx^S-

Was hier über die Lykiarchie ausgeführt ist, steht im Einklang sowohl mit
Strabons Bericht über dieselbe wie auch mit den zahlreichen sonst sie erwähnenden
Inschriften, auf die hier nicht eingegangen werden soll. Es gilt auch gleichmäßig
für die Bundespriesterthümer der Provinz Asia und die Asiarchie; indes können
diese bei weitem wichtigeren Institutionen hier noch weniger erörtert werden.

Charlottenburg. THEODOR MOMMSEN.

Ein Erklärungsversuch der Duenos-Inschrift.

Die von Thurneysen *) gelieferte Erklärung der Duenos-Inschrift hat mir einen
unbefriedigenden Eindruck hinterlassen. War auch den früheren Erklärungen
gegenüber mancher gute Gedanke, mancher entschiedene Fortschritt nicht zu
verkennen, so gab es da doch ganz abenteuerliche Formen, wie noisi für nobis,
ganz unmögliche Constructionen und schließlich einen nichts weniger als zufrieden-
stellenden Sinn. Dieser Vorwurf trifft allerdings nicht den zweiten, bereits gut
erklärten Theil der Inschrift (duenos med feced etc.), wohl aber in hohem Grade
den ersten (joveisat deivos etc.). Thurneysens Übersetzung2): „Der Gott wird den
unterstützen, der mich schickt, wenn etwa das Mädchen gegen dich nicht freundlich
ist und du dich, uns dazu verwendend, mit ihr aussöhnen willst" ist geschraubt
und geradezu unmöglich.

Wer ist der mit ted Angeredete, gegen den die Jungfrau freundlich sein
soll? Die Jungfrau selbst kann es natürlich nicht sein, ebensowenig aber auch
der Sender des Geschenkes, x denn von ihm war ja eben in der dritten Person
die Rede; noch weniger kann es das Gefäß sein, welches hier in der ersten
Person selbst redet. Es muss bei dieser Übersetzung ein Mann sein, dem ein
anderer Mann das Gefäß zum Geschenk sendet. Ist dies schon an sich bei

M Kuhns Zeitschrift XXXV (189,7) *93 ff- 2) a- a« °- 212-
 
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