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Namen des Großvaters CE>aOaxo? wenigstens vermuthen. Um das J. 100 n. Chr. selbst
noch Ephebe, konnte Glaukias um das soeben als terminus post quem vermuthete
Jahr und später viel eher als schon vor 129 v. Chr. die beiden kaum oder eben
zu Jünglingen erwachsenen Söhne besitzen, deren Gedächtnis nach frühem Tode
die im Heiligthum des Asklepios aufgestellten Standbilder zu ehren bestimmt
waren. In dieselbe Zeit, in die diese Erwägungen führen, weist schließlich auch der
Name des Dichters. Denn ohne Zweifel ist Antiphon der Ävxtcpcov 'Aö-rjVaiöc;, der
als TOiTjxrjg xatv^s %ü)|x(poia£, als tcoctjt^ TtpoaoStou und als Ö7ioxpiTY]s xaivfjg x,ü)|a(p§cas in
den Siegerlisten der Festspiele der Mouaeca zu Thespiai am Helikon aus der Mitte
des zweiten Jahrhunderts n. Chr. erwähnt wird.';)
Athen. ADOLF WILHELM.
Zur Stele Xanthia.
Das nach Umfang" und Inhalt bedeutendste Denkmal der lykischen Sprache,
die ,Harpagosstele', auch ,columna Xanthica' ,inscribed monument at Xanthos'
genannt, ist ein gewaltiger monolither Kalksteinpfeiler, der inmitten der Stadt
Xanthos noch jetzt auf seiner alten Basis steht und auf allen vier Seiten voll mit
Schrift bedeckt war. Die Schrift ist epichorisch; griechisch sind nur zwölf in
der Mitte der Nordseite befindliche metrische Zeilen, die sich hier anscheinend
wie ein Einschiebsel ausnehmen. Die Kanten des Pfeilers sind vielfach, an mehr
als einer Stelle beträchtlich, verstoßen, das obere Schaftende ist querdurch abge-
splittert und liegt jetzt mit Theilen der einstigen Bekrönung in unmittelbarer Nähe
am Boden. Diesen Zustand des Monuments veranschaulicht Fig. 22 nach einer
6) CIGSept. I 1773, wiederholt Bull, de corr.
hell. 1895 p. 341, von P. Jamot ebenda p. 359 den
letzten Jahren der Herrschaft des Antoninus Pius
oder der Zeit nach dem Tode des L. Verus zugetheilt.
Einige Nachträge und Berichtigungen zu meiner
Abhandlung „Simonideische Gedichte" (Jahreshefte II
221 ff.) sei es erlaubt hier mitzutheilen. S. 223 ist die
Bemerkung ausgefallen, dass sich nun auch Pittakis
Abschrift eines verschollenen Steines CIA I 492
Ssu-oc; 'Epsx^sid/, also 'Epsx3-£t§[öcv, bestätigt. S. 226
ist in Anmerkung 16 zu lesen Paus. I 29. In dem
Gedichte der Herme S. 223 ist, wie ich zu spät
erkannte und jetzt auch E. Preuner, Ein delphi-
sches AVeihgeschenk 88 ausführt, von Anfang an
das AVeihgeschenk als redend zu denken. Die
Möglichkeit ursprünglicher Aufstellung der Herme
in der Akademie und späterer Verschleppung hätte
ich S. 234 doch nicht abweisen sollen. S. 240 war
ausdrücklich zu betonen, dass das Fehlen eines
Pentameters in dem Epigramme aus Megara im Hin-
blicke auf den gleich unregelmäßigen Bau anderer
inschriftlich erhaltener Gedichte an sich nicht zu
beanständen und bei der auffälligen Entsprechung
zwischen dem ersten und vierten Gliede der Auf-
zählung einerseits und dem zweiten und dritten
andererseits eine Ergänzung nicht rathsam scheint.
Namen des Großvaters CE>aOaxo? wenigstens vermuthen. Um das J. 100 n. Chr. selbst
noch Ephebe, konnte Glaukias um das soeben als terminus post quem vermuthete
Jahr und später viel eher als schon vor 129 v. Chr. die beiden kaum oder eben
zu Jünglingen erwachsenen Söhne besitzen, deren Gedächtnis nach frühem Tode
die im Heiligthum des Asklepios aufgestellten Standbilder zu ehren bestimmt
waren. In dieselbe Zeit, in die diese Erwägungen führen, weist schließlich auch der
Name des Dichters. Denn ohne Zweifel ist Antiphon der Ävxtcpcov 'Aö-rjVaiöc;, der
als TOiTjxrjg xatv^s %ü)|x(poia£, als tcoctjt^ TtpoaoStou und als Ö7ioxpiTY]s xaivfjg x,ü)|a(p§cas in
den Siegerlisten der Festspiele der Mouaeca zu Thespiai am Helikon aus der Mitte
des zweiten Jahrhunderts n. Chr. erwähnt wird.';)
Athen. ADOLF WILHELM.
Zur Stele Xanthia.
Das nach Umfang" und Inhalt bedeutendste Denkmal der lykischen Sprache,
die ,Harpagosstele', auch ,columna Xanthica' ,inscribed monument at Xanthos'
genannt, ist ein gewaltiger monolither Kalksteinpfeiler, der inmitten der Stadt
Xanthos noch jetzt auf seiner alten Basis steht und auf allen vier Seiten voll mit
Schrift bedeckt war. Die Schrift ist epichorisch; griechisch sind nur zwölf in
der Mitte der Nordseite befindliche metrische Zeilen, die sich hier anscheinend
wie ein Einschiebsel ausnehmen. Die Kanten des Pfeilers sind vielfach, an mehr
als einer Stelle beträchtlich, verstoßen, das obere Schaftende ist querdurch abge-
splittert und liegt jetzt mit Theilen der einstigen Bekrönung in unmittelbarer Nähe
am Boden. Diesen Zustand des Monuments veranschaulicht Fig. 22 nach einer
6) CIGSept. I 1773, wiederholt Bull, de corr.
hell. 1895 p. 341, von P. Jamot ebenda p. 359 den
letzten Jahren der Herrschaft des Antoninus Pius
oder der Zeit nach dem Tode des L. Verus zugetheilt.
Einige Nachträge und Berichtigungen zu meiner
Abhandlung „Simonideische Gedichte" (Jahreshefte II
221 ff.) sei es erlaubt hier mitzutheilen. S. 223 ist die
Bemerkung ausgefallen, dass sich nun auch Pittakis
Abschrift eines verschollenen Steines CIA I 492
Ssu-oc; 'Epsx^sid/, also 'Epsx3-£t§[öcv, bestätigt. S. 226
ist in Anmerkung 16 zu lesen Paus. I 29. In dem
Gedichte der Herme S. 223 ist, wie ich zu spät
erkannte und jetzt auch E. Preuner, Ein delphi-
sches AVeihgeschenk 88 ausführt, von Anfang an
das AVeihgeschenk als redend zu denken. Die
Möglichkeit ursprünglicher Aufstellung der Herme
in der Akademie und späterer Verschleppung hätte
ich S. 234 doch nicht abweisen sollen. S. 240 war
ausdrücklich zu betonen, dass das Fehlen eines
Pentameters in dem Epigramme aus Megara im Hin-
blicke auf den gleich unregelmäßigen Bau anderer
inschriftlich erhaltener Gedichte an sich nicht zu
beanständen und bei der auffälligen Entsprechung
zwischen dem ersten und vierten Gliede der Auf-
zählung einerseits und dem zweiten und dritten
andererseits eine Ergänzung nicht rathsam scheint.