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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 3.1900

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Kalinka, Ernst: Zur historischen Topographie Lykiens
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Škorpil, Karel: Neue Funde in Varna
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https://doi.org/10.11588/diglit.22623#0259

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Dazu kommt noch eine stattliche Menge antiker Christliche Denkmäler, die sich bis zum heutigen

Ruinenplätze, für welche die daselbst gefundenen Tage erhalten haben, gehören zu den Seltenheiten

Inschriften mitunter zwar Alter und politische Zu- und sind mit wenigen Ausnahmen äußerst bescheiden

gehörigkeit, aber nicht den Namen verrathen haben : und anspruchslos. Die Niederlassungen selbst aber,

Aladscha (Myra) Gödeme (Myra) welche damals erst entstanden, sind meist spurlos

» , ,jr -\ xj • ' .s wieder vom Erdboden verschwunden. W. M. Ram-

Auschar (Kyanai), Hoiran (Kyanai),

Awully (Phellos), Karaköj (Xanthos), S^'' The historic£l1 geography of Asia Minor gibt nach

■d tj i /-v" +i \ TT- • . den Concilacten und den Notitiae eine übersichtliche

Baghdscha (Xanthos), Konstan,

td • j- /tdi n \ tr Ii Zusammenstellung der damaligen Ortschaften Lykiens,

Bamdir (Phellos), Kysylkaja, s & : >

-o • iv/r i /i\/r \ in der ich allerdings nicht alle Gleichsetzungen bil-

Basyrganjaila, Muskar (Myra), b &

td ii Ii - ci i • c-- wo * \ ligen kann; hinzuzufügen wäre noch als Ouelle der

ßellenkb-Skelessi Sajret (Patara), s > & -

(Phellos), Tschardakly (Phellos), von StePK B^ wiederholt citierte Capito (cca SooV).

Deliktasch-Kale (Tlos), Tschökek-Assar, Als neu' im Alterthum noch nicht vertreten, er-

-o, ., i i i /oi ii \ scheinen danach in jener Zeit die theilweise viel-

Dermil, Iscnukurbag (Phellos), J

t->. , /rr t j n i i tt- leicht an Stelle älterer getretenen Namen:

Dont (Kadyanda), 1 scbukur-Hissar, &

Fineka (Limyra), Tüssa (Kyanai). 'Axocpaaaö:;, MvjXol'xwv,

Fmeka-Dembre (Limyra), 'AytoSouAcov, JlocXoaiüzwv,

'AWu-aXa, IIpcütVTjs,

Aüxa'vSojv, 'Pz~;y.u)j.7.g — 'Ps-f stbv)

EüSoxiädog, KuXtocg,

ZYjviuvoTtöXew;, 2x«u.u,cüv (tjtoi tt):
Köuig-Täpao; (Mao- 'Alias),

laüpojv), Tep-fdaou,

Mapx'.av'T) g, clH A7( tü) v.

Der Gedanke, für sie einstens die topographisch
noch nicht festgelegten Stadtnamen in größerer Zahl
verwerten zu können und so eine Ausgleichung
zwischen den namenlosen Ruinenstätten und den
für uns ortslosen Stadtnamen vorzunehmen, muss
wieder aufgegeben werden angesichts der meist sehr
geringen Ausdehnung und Bedeutung jener Ruinen,
die eine literarische Erwähnung unwahrscheinlich Von diesen Neugründungen, von denen manche

macht; die Rechnung wird in beiden Posten immer sehr bald wieder eingegangen zu sein scheinen, lebt
mit einem Rest von Nichtwissen schließen. keine einzige auch nur im Namen eines heutigen

Dorfes fort; leeine hat Reste hinterlassen, aus denen

Die dritte Periode Lykiens — ich möchte sie ihre einstige Stelle erkannt werden könnte. So be-
die byzantinische nennen — ist durch den voll- reitete sich schon damals der kläglich elende Zu-
ständigen Niedergang des Landes gekennzeichnet. stand vor, der uns heute zu wehmüthigen Vergleichen
Zwar scheinen seine Grenzen nicht wieder eingeengt, zwischen der sich drängenden Fülle antiker Nieder-
ja im Gegentheil Kaunos zu Lykien geschlagen lassungen, der Großartigkeit und Pracht ihrer Trümmer
worden zu sein; aber die Zahl der Städte, die nie einerseits und der spärlichen Besiedelung, der nackten
mehr 40 erreicht, und besonders ihr Reichthum und Armuth der jetzigen Lehmhütten stimmt,
monumentaler Charakter nehmen immer mehr ab. Wien. ERNST KALIXKA.

Neue Funde in Varna.

Im Vorjahre wurde bei Varna ein Grabhügel,
welcher an der nach Baltschik führenden Straße
liegt, angestochen. Das Grab nimmt die Mitte seiner
Grundfläche ein; es ist in den Erdboden eingetieft
und rings von Kalksteinplatten umschlossen. Über
diesen wölbt sich eine Ira hohe Aufschüttung von
Bruchsteinen, deren Zwischenräume mit Sand gefüllt

sind; darüber steigt noch 2m hoch der Erdhügel an,
dessen Durchmesser 25™ beträgt; s. Fig. 8.

Der Innenraum des Grabes, dessen Kopfseite
nach O. zu liegt, ist r8m lang, 076m breit, Cf8m
tief. Von dem weiblichen Skelet, das ausgestreckt
darin lag, sind nur wenige Reste geblieben. An
der Stelle der Ohren lagen zwei goldene Ohrringe
 
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