Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]: Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien (3.1900)

BEIBLATT

Antike Denkmäler in Serbien.

Die vierwöchentliche Bereisung eines großen
Theiles von Serbien, die wir gemeinsam im September
1899 durchführten, gieng unter besonders günstigen
Auspicien vor sich. Ein an sämmtliche Behörden
gerichteter Erlass des königl. serbischen Ministeriums
des Inneren hatte in dankenswertester Weise überall
unsere Wege geebnet. In der Festung Nis und in
Cuprija waren uns die Militärbehörden behilflich.
Im Belgrader Museum erfreuten wir uns der liebens-
würdigen Unterstützung des hochverdienten Direc-
tors Prof. M. Valtrovic. Daneben erwarben sich die
Bezirksvorstände von Pozega, H. Petar Ristic, und
von Sopot, H. Vlajko Rakic, dann der gastfreundliche
Director der Weifertschen Bergwerke in Kostolac,
H. Franz Sistek, ein Österreicher, der Gymnasial-
professor Luka Jevremovic in Pozarevac und mit
ihnen noch viele andere Anspruch auf unsere
Dankbarkeit. Die H. Professoren W. Tomaschek
und H. Hartl in Wien, A. v. Domaszewski in
Heidelberg verpflichteten uns durch ertheilte Rath-
schläge und Winke.

Im folgenden sollen unsere Ergebnisse nicht nach
dem factischen Verlaufe der Reise, sondern in der topo-
graphischen Anordnung des CIL III mitgetheilt werden.
Demgemäß wurden auch die Denkmäler des Belgrader
Museums unter ihrenFundorten eingereiht. Wie billig,
wurden von bereits bekannten Inschriften jene mit auf-
genommen, bei welchen die Mittheilung einer revi-
dierten Lesung oder eines Facsimile wünschenswert
schien.

Moesia superior.
I. Prahovo.

CIL III p. 263; S p. II46; F. Kanitz, Römische
Studien in Serbien (Denkschr. Akad. Wien, phil.-hist.

Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. III Beiblatt

Cl. XLI) 56 f. Wir fanden am 21. September nur
CIL III S 8095 vor.

I. CIL III S 8095. Platte aus grauem Kalk
hoch 0"jlm, breit 0'33m, dick 0'245m; Buchstaben,
des dritten Jahrhunderts, hoch 0'05 —o'04m. In
Prahovo im Hofe der Schule an einem Getreide-
magazin außen als oberste Stufe der steinernen
Stiege zum Bodenraum angebracht.

P~]osuernn-
/] Hcciili (sie)
Bitus Bit(i),
Sautes Pa . . ,
5 Con(us) Con(i),
Talo Postiiimi).

II. Municipium Aelium (später colonia) Vimi-
nacium (Kostolac).

CIL III p. 264 f. 1021; S p. 1448 ff.; 2116 ff.;
2250; E. Kaiinka und A. Swoboda, Arch.-epi^r.
Mitth. XIII 33 ff.; F. Cumont ebenda XVII 26—31 ;
Kanitz S. 16—20.

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