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Pauli, Gustav; Hamburger Kunsthalle
Führer durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg (1): Die neueren Meister — Hamburg: Verlag der "Freunde der Kunsthalle" e.V. zu Hamburg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.53297#0067

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V.
DIE HAMBURGER BILDNISMALER
UND LANDSCHAFTER
DER FRÜHZEIT DES NEUNZEHNTEN
JAHRHUNDERTS
Saal 35—37, Kabinett 40—43
In den letzten Jahrzehnten des achtzehntenjahrhunderts
hatte Hamburg in der deutschen Literatur eine be«
deutsame Rolle gespielt. Nun schickt es sich an, auch
für die bildende Kunst und gerade für die Malerei ein
Vorort des deutschen Nordens zu werden. Die Tatsache
allein verdient gewürdigt zu werden; denn seit dem
Mittelalter, seitMeister FRANCKEsTagen, hatte Hamburg
keinen Einfluß auf die Entwickelung der deutschen Kunst
gewonnen, eher die Rolle einer Provinzialstadt gespielt,
die ihren Kunstbedarf mit Hilfe eingewanderter Meister
bestritt,die kamen und gingen und keine lokale Schule von
Bedeutung zu bilden vermochten. Jetzt zum ersten Male
drückt sich die Gesamtheit hamburgischen Lebens in der
Malerei aus. Der neue Aufschwung bekräftigt Symbol«
haft die Erhebung des Bürgertums zum maßgeblichen
Kulturträger, dessen Ansprüche und Gesinnung nun«
mehr das Schicksal der Kunst zu bestimmen beginnen.
Der Horizont der Hamburger Kaufmannschaft war weit«
weit, sofern ihre wirtschaftlichen Interessen in Betracht
kamen, dagegen engumgrenzt im Bereiche künstlerischer
Kultur. Hier herrschte ein von englischem Muster be«
einflußter Geschmack und eine in ihrer Art gefestigte
und darum achtbare Konvention. Der in den Napo«

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