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Pauli, Gustav; Hamburger Kunsthalle
Führer durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg (1): Die neueren Meister — Hamburg: Verlag der "Freunde der Kunsthalle" e.V. zu Hamburg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.53297#0265

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XVI.
GRAF LEOPOLD VON KALCKREUTH
UND DIE HAMBURGISCHEN
KÜNSTLER AUS DER SPÄTZEIT DES
NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERTS
(Saal 26, 57-65, Kabinett 66)
In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte
sich der Impressionismus — wenn auch nicht beim
Publikum, so doch bei der Künstlerschaft — durchs
gesetzt und begann den malerischen Ausdruck zu be=-
herrschen. Die Frage ist nun, inwiefern er sich in den
verschiedenen Gebieten Deutschlands der Eigenart der
deutschen Stämme gemäß abgewandelt habe. Die Be*
weglichkeit der studierenden Jugend, die schon vor dem
deutschsfranzösischen Kriege begonnen hatte, Paris und
die Niederlande statt wie früher Italien aufzusuchen,
verleiht nunmehr der gesamten Malerei Europas einen
Zug von Internationalität. Zuletzt hatte sich in der Frühs
zeit des neunzehnten Jahrhunderts der Stammescharakter
in den verschiedenen Schulen Deutschlands offensichts
lieh ausgesprochen — nicht mehr so stark wie in den
großen Zeiten unserer völkischen Kultur, aber immerhin
deutlicher als seither. Indessen kann man es auch jetzt
noch an gewissen Charakterzügen abnehmen, ob ein Bild
aus Berlin, aus München oder aus Stuttgart stamme.
Denn es bilden sich überall Künstlergruppen, unter deren
Mitgliedern ein gegenseitiges Geben und Nehmen statt«
findet. Auch drückt sich ganz von selber etwas von der
Eigenart der Söhne eines bestimmten Stammes in den

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