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Pauli, Gustav; Hamburger Kunsthalle
Führer durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg (1): Die neueren Meister — Hamburg: Verlag der "Freunde der Kunsthalle" e.V. zu Hamburg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.53297#0177

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XII.

DIE DEUTSCEDRÖMER DER ZWEITEN
HÄLFTE DES JAHRHUNDERTS
UND LENBACH
Saal 48
Um dieselbe Zeit, da die Frühromantik endgültig ver*
klungen war, da auch der ältere Klassizismus, der
von Carstens seinen Ausgang nahm, seine Rolle aus*
gespielt hatte, erhob sich der romantische Geist und zu*
gleich die nunmehr mit ihm verbundene Klassik noch
einmal, um gegen das Ende des neunzehnten Jahrhunderts
eine bedeutsame Rolle zu spielen. Es ist bezeichnend,
daß die vornehmlichenTräger dieser Bewegung fern von
Deutschland, in Rom und Florenz, leben. Die Tatsache
allein weist darauf hin, daß ihr Weg nicht in der Rich*
tung lag, in der der vorherrschende Zug der Zeit sich be*
wegte — der Zug, der den Impressionismus heraufführte.
Die späten mehr oder minder vom Klassizismus berühr*
ten Romantiker sind Böcklin, Feuerbach und Marees,
denen sich in einigem Abstand und mit manchem Vor*
behalt Lenbach anreihen läßt.
DieproblematischestedieserPersönlichkeitenist Arnold
Böcklin (1827—1901). Wir rechnen ihn ohne weiteres
zu den Unseren, da er als Schweizer seinem Volkstum
nach zu den Deutschen gehört. Böcklin ist uns — vorab
sei es gesagt — zunächstwertvoll als ein Sohn desVolkes,
als ein bei allen Wandlungen seinesWesens zuverlässiger
Zeuge ungebrochen völkischer Art, ein rassereiner Alle*
manne. Seine Frühwerke sind Naturlaute, naive Bekennt*

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