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I. S. Wolff.


Weidklberg. Mittwoch, den ' M'ir; 1811.

Sonst und jetzt.
1832 — 1841
(Schluß.)
Toaste.
Von dem Deputaten Winter von Heidelberg ausge-
bracht und mit rauschendem Lebehoch von der Gesellschaft
unterstützt.
1.
Auf das Wohl und den Flor der Universität Heidelberg!
Ihr Fundament ruht fest in unserer herrlichen Verfassung;
Ihre große und schöne Wirksamkeit in gelehrten und
persönlichen Vorzügen der Lehrer;
Ihr Genuß gesetzmäßiger Freiheiten in der Ordnungs-
liebe und in der vaterländischen Gesinnung der Bürger;
So wird kein Neid, keine Mißgunst ihrem vor allen
Universitäten ausgezeichneten Flor schaden.
Die Universität Heidelberg, die erste Zierde
Badens blübe und wachse hoch!
2.
Dem hochverdienten Präsidenten der zweiten Kam-
mer. Ihm! der wie ein Vater in Freundlichkeit und
Nachsicht uns über manche Klippen hinweg zum schönen
Ziele geleitet hat! Dem Präsidenten Föhrenbach
große Hochachtung und Dank!
3.
Dem ausgezeichneten Mitgliede der zweiten Kammer von
Jtzstein! Er hat durch die angestrengtesten Arbeiten und
seinen ungeheuren Fleiß nicht nur, sondern durch seine
warme patriotische Gesinnungen den Dank des ganzen
Vaterlandes verdient. Alle hier Anwesenden werden sich
gerne mit mir vereinigen, ihm unfern Dank, unsere Hoch-
achtung zu bezeugen.
4.
Unserer Hochachtbaren Schwesterstadt Bruchsal! Ihr!
welche so eben durch ihre hier anwesende Deputation, und
in der Art und Weise, wie sie durch deren Redner, ihren
Deputirten Mittermaicr zu ehren wußte, bewiesen
hat, wie sie das konstitutionelle Leben auffaßte. Dieser
Deputation! welche als brüderliche Badncr uns zur
Veite stehen, und unserer hochgeehrten Schwesterstadt
Bruchsal unsere Hochachtung!

Von dem Deputirten Posselt.
Das Wahlkollegium von 1831! Die Mutter, die
Grundbedingung einer wahren freien Volkskammer ist
freie Wahl. Nie wollen wir die köstlichen Worte ver-
gessen, die unser Herr Minister der Finanzen in der öf-
fentlichen Kammer gesprochen hat, daß nämlich das Volk
keiner freien Verfassung werth sey, welches sich bei Wahlen
durch Einflüsterungen überlisten, oder durch Drohungen
der Gewalt einschüchtern lasse. DaS Wahlkollegium von
1831 hat dies nicht gethan, es lebe hoch!
2.
Unser Herr Stadtdirector Eichrodt! Unsere milde
Regierung hätte der Stadt Heidelberg kein werthereS Ge-
schenk geben können, als indem sie diesen humanen Mann
zum ersten Vorgesetzten unserer Stadt ernannte. Er lebe hoch!
3.
Ich bitte Sie, meine Herren, in dankbarer und herzlicher
Freude mit mir einem Manne ein Hoch auszubringen, der
durch seine langjährige treue und pflichtmäßige Amtsführung
unsere Hochachtung und unfern Dank und durch seine milde
und menschenfreundliche Gesinnung unsere Herzen gewonnen
hat.
Es lebe Herr Oberbürgermeister Lombardino
hoch!
4.
Unsere Frauen! Einem Deputirten, dessen Frau wäh-
rend seiner beinahe lOmonatlichen Abwesenheit mit muster-
hafter Treue und Sorgfalt das Hausregiment führte, und
dem eS nur dadurch möglich wurde, das große Opfer
einer so langen Entfernung zu bringen, steht eö vor
allen Andern zu, das Lob der Frauen dankbar ertönen zu
lassen. Die Frauen, die Zierde des Hauses, sollen leben!

Der Liberale.
Das Wort in der Beziehung auf politische Grundsätze
verdanken wir den Spaniern. Ein treffliches Wort von
weiter Bedeutung. Für die Alten hatte es fast bloß einen
theoretischen Begriff, für die Neuern ist cS ganz praktisch.
Jene verstanden darunter Alles, was zur Bildung des freien
Menschen gehört. Daher liberale Künste und Wissenschaften,
in denen man später auch Meisterschaften ertheilte. Doch
diese Meister konnten oft recht servil und pedantisch sepn,
 
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