EINE ARMENISCHE INSCHRIET « MUTTALLU'S » VON KOMMAGENE?
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Nach diesen Vorbemerkungen deponiere ich hier :
Der Fûllenkopf soll vielleicht Mut(t)àllu bezeichnen, das (Esels)fùllen heisst im
Arm, mtr-uk,
der Kopf eines grossen Hundes soll vielleicht kom bezeichnen, gafnptr(èun) ist
dessen Bezeiehnung ini Arm.,
die Klaue soll vielleicht den Lautcomplex ma(o)g oder ma{o)kh{gh) wiedergeben,
magil aus altérera maghïl, falls nicht aus *mauiï, geworden, ist das arm. Wort fur die
Klaue.
Der Armenismus der 3 arraenischen Worter ist nach einer freundlichen Mitteilung
Hûbschmann's nicht zu beanstanden. EinZwang, fur die 3 Worter ira 8ten Jahrhundert
vor Chr. altère Formen anzunehmen, die ein Verhaltnis zwischen ihnen und den fur die
kilikischen Zeichen angenominenen Lautwerten ausschlôssen, iiegt nicht vor. Ich clarf
daher nunmehr die Thèse wagen : Mutr—Mutallu von Komma(o)ghi ist der Kônig, der
die Inschrift ùber der Darstellung einer Lowenjagd vom Arslan-tepe anfertigen liess.
Da meine Vermutung nunmehr nicht mehr so schlecht begrûndet ist, so darf ich
auch noch Folgencles anschliessen :
Es giebt eine Reihe kilikischer d. i. von Kilikern gefuhrter Namen, denen arme-
nische wegen ihres Konsonantismus entsprechen kônnen, und gerade dièse stiramen ira
Vokalismus nach Erfordernis mit den kilikischen Namen ûberein. U. A. weichen sie in
einem Punkte von ihnen àb : Sie haben eine Tennis, wo jene eine Media haben, was aber
die Verwancltschaft nicht unwahrscheinlich macht, sonclern im Falle eines Zusammen-
hangs zu erwarten ist. Altères d hat sich ja im Arraenischen zu t, altères g zu k, altères
*dz (aus zu ts verschoben und in gewissen Fâllen kann ich nachweisen, class das
Kilikische mit seinem Konsonantismus noch nicht auf den Standpunkt des Arraenischen
gelangt ist. Ein kilikischer Perso une nn-àme ist Sandon (s. dazu E. Meyer in Z. D.
M. G., XXXI, 739). Fur Sanda- erscheint in einem kilikischen Eigennamen Sada-
(Sachau in der Z. f. Assyr., VII, 94). Ira Arm. entspricht lat. argentum artsaC. Es
liegt daher die Moglichkeit vor, class ein armen. Name Saton (s. Hùbschmann, auf
p. 102 des Festgrusses an R. von Roth) einem kilikischen Namen Sandon entspricht.
Wenn das, dann war spàteres arm. t zur Zeit der ersten kilikischen Herrschaft in
Nordsyrien noch d. Darnach hiess damais « Fûllen » (« Eselsfùllen » noch m(u)dr-
(rfi(u)druk-) und, falls der uns beschaftigende Kônigsname — wie viele armenische
Namen —- eigentlich ein Tiername und echt armenisch war, dieser Mi><//•-. Nun kann
aber, dadas in derGruppe fur unsern Kônigsnamen angewandte Zeichen »—TT^T ^
dal gelesen werden kann, derselbe von den Assyrern auch Mu{d)dallu gesprochen
wordën worden sein.
Was ich sonst ùber die Inschrift zu sagen habe, unterdriicke ich grosstenteils, da
es mich zu weit fuhren wùrde. Doch kann ich den Ausdruck der Genugtuung darùber
nicht fur mich behalten, dass, trotz aller « Nichtuberzeugten », die meine Arbeit nicht
gelesen, geschweige denn studiert, von den Inschriften selbst aber keinc Ahnung haben,
die mir bei Abfassung meines Aufsatzes in der Z. D. M. G. unbekannte Inschrift, —
auf die Sayce nach seiner Kritik in der Academy die Resultate meiner Entzirferung
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Nach diesen Vorbemerkungen deponiere ich hier :
Der Fûllenkopf soll vielleicht Mut(t)àllu bezeichnen, das (Esels)fùllen heisst im
Arm, mtr-uk,
der Kopf eines grossen Hundes soll vielleicht kom bezeichnen, gafnptr(èun) ist
dessen Bezeiehnung ini Arm.,
die Klaue soll vielleicht den Lautcomplex ma(o)g oder ma{o)kh{gh) wiedergeben,
magil aus altérera maghïl, falls nicht aus *mauiï, geworden, ist das arm. Wort fur die
Klaue.
Der Armenismus der 3 arraenischen Worter ist nach einer freundlichen Mitteilung
Hûbschmann's nicht zu beanstanden. EinZwang, fur die 3 Worter ira 8ten Jahrhundert
vor Chr. altère Formen anzunehmen, die ein Verhaltnis zwischen ihnen und den fur die
kilikischen Zeichen angenominenen Lautwerten ausschlôssen, iiegt nicht vor. Ich clarf
daher nunmehr die Thèse wagen : Mutr—Mutallu von Komma(o)ghi ist der Kônig, der
die Inschrift ùber der Darstellung einer Lowenjagd vom Arslan-tepe anfertigen liess.
Da meine Vermutung nunmehr nicht mehr so schlecht begrûndet ist, so darf ich
auch noch Folgencles anschliessen :
Es giebt eine Reihe kilikischer d. i. von Kilikern gefuhrter Namen, denen arme-
nische wegen ihres Konsonantismus entsprechen kônnen, und gerade dièse stiramen ira
Vokalismus nach Erfordernis mit den kilikischen Namen ûberein. U. A. weichen sie in
einem Punkte von ihnen àb : Sie haben eine Tennis, wo jene eine Media haben, was aber
die Verwancltschaft nicht unwahrscheinlich macht, sonclern im Falle eines Zusammen-
hangs zu erwarten ist. Altères d hat sich ja im Arraenischen zu t, altères g zu k, altères
*dz (aus zu ts verschoben und in gewissen Fâllen kann ich nachweisen, class das
Kilikische mit seinem Konsonantismus noch nicht auf den Standpunkt des Arraenischen
gelangt ist. Ein kilikischer Perso une nn-àme ist Sandon (s. dazu E. Meyer in Z. D.
M. G., XXXI, 739). Fur Sanda- erscheint in einem kilikischen Eigennamen Sada-
(Sachau in der Z. f. Assyr., VII, 94). Ira Arm. entspricht lat. argentum artsaC. Es
liegt daher die Moglichkeit vor, class ein armen. Name Saton (s. Hùbschmann, auf
p. 102 des Festgrusses an R. von Roth) einem kilikischen Namen Sandon entspricht.
Wenn das, dann war spàteres arm. t zur Zeit der ersten kilikischen Herrschaft in
Nordsyrien noch d. Darnach hiess damais « Fûllen » (« Eselsfùllen » noch m(u)dr-
(rfi(u)druk-) und, falls der uns beschaftigende Kônigsname — wie viele armenische
Namen —- eigentlich ein Tiername und echt armenisch war, dieser Mi><//•-. Nun kann
aber, dadas in derGruppe fur unsern Kônigsnamen angewandte Zeichen »—TT^T ^
dal gelesen werden kann, derselbe von den Assyrern auch Mu{d)dallu gesprochen
wordën worden sein.
Was ich sonst ùber die Inschrift zu sagen habe, unterdriicke ich grosstenteils, da
es mich zu weit fuhren wùrde. Doch kann ich den Ausdruck der Genugtuung darùber
nicht fur mich behalten, dass, trotz aller « Nichtuberzeugten », die meine Arbeit nicht
gelesen, geschweige denn studiert, von den Inschriften selbst aber keinc Ahnung haben,
die mir bei Abfassung meines Aufsatzes in der Z. D. M. G. unbekannte Inschrift, —
auf die Sayce nach seiner Kritik in der Academy die Resultate meiner Entzirferung