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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 21.1899

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Nr. 1-2
DOI Artikel:
Jacoby, A.: Über ein Herrschaftssymbol
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https://doi.org/10.11588/diglit.12428#0035

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UBER EIN HERRSCHAFTSSYMBOL

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sich um das gewôhnlich mit (A) wiedergegebene Objekt, eino Form, die sich stets bei
stehenden Personen findet1. Eine andere Form (B), die zweifellos mit der vorher-
gehenden zu verbinden ist, zeigen sitzende Figuren*. Ebenfalls bei sitzenden Personen
kommt clie dritte Form (C) vor, wo der Tote den
Gegenstand vor clie Brust hait3. Endlich kommt
in Betracht die vierte Form (D), die sich eben-
falls bei Sitzenden findet''. Aile dièse Darstel-
lungen beweisen, dass es sich um einen Gegen-
stand handelt, der biegsam war. Unwillkûrlich
denkt man an einen Lederriemen oder ein
Tauende. Darauf fuhrt auch eine andere Dar-
stellung L., D., II, 96. Dort sehen wir einen Arbeiteraufseher (von dem ^ ist noch
das <=> zu sehen), der eine Geissel in der Hand trâgt, die unserm Gegenstand sehr
âhnlich ist und wohl mit ihm identifizirt werden darf. Zuin Vergleich kônnte man
etwa auch Darstellungen heranziehen wie Champollion, Monuments, I, XXXII (die
Zùgel in den Hânden der Wagenlenker) oder Dûmichen, Historische Inschriften, IL,
60 (das Band, an dem ein Neger einen Hund fûhrt).

Man wird nun zunâchst nach farbigen Darstellungen suchen, um die Natur des
Gegenstandes noch nàher zu bestimmen. Es sind mir leider nur wenige begegnet.
L., D., II, 57 c, ist der Gegenstand weiss gehalten wie der Schurz des Dargestellten.
c Ebenso zeigt Paheri Frontis-

pice (cf. Paheri, II) weisse
Farbe (?). Ob Darstellungen
von Leder in dieser Farbe
vorkommen, ist mir nient be-
kannt. Indessen sind z. B. L.,
D., II, 20, die Stricke, mit
denen das Opfertier gefesselt
ist, weiss wiedergegeben. Es kônnte also sehr wohl ein Tauende oder Ah.nlicb.es in
dem Gegenstand zu suchen sein.

Was die Bedeutung des Gegenstandes aiilangt, so durfte er ein Symbol der
Herrschaft sein. Dièse Annahme wùrde zu der Darstellung L., D., II, 96, wo die Hand
eines mr ihn trâgt, wohl passen. Allenthalben wechselt das Zeichen ab mit dem
Szepter shm. So zeigt der mr ssw, etc. Dndnw, L., D., II, 93 e, einmal unsern
Gegenstand, das andere Mal das shm = szepter. Hie und da trâgt auch der Sohn des
Verstorbenen den Gegenstand in der Hand, wenn er vor dem Toten steht3. Ganz auf-
fallend und mir unerklârlich sind die Darstellungen L., D., III, 62, 86 a, 132 o, wo die

1. Cf. L., D., II, 16, 57 c, 69, 71, 92 b, etc. (A. R.).

2. Cf. L., D., II, 69, 57 (A. R.); El-Bershe, I. 15, 33; Phot. des Berl. Mus., 98 (M. R.); Paheri, VI, XI;
Deir el-Bahari, I, 4 (/V. R.). Namentlich L., D., II, 69, ist wichtig zur Erklârung der Haltung.

3. Cf. L., D., II, 135; Mariette, Abydos, II, 22, 46 [M. R.); Paheri, VII, X (N. R.); Berl. Phot., 96.

4. Cf. L., D., III, 62, 86 a, 132 o; Paheri, Frontispice, IX {N. R.).

5. Cf. L., D., III, 9, 11 {N. R.\).

recueil, xxi. — nouv. sér., v. 4
 
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