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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 23.1901

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Nr. 3-4
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Kreuzlegenden: ein neues Bruchstück der koptischen Volksliteratur
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12426#0219

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KOPTISCHE KREUZLEGENDEN

209

Dieser ist der wahre Gott, an den 1 unsere Vâter glaubten (-r.i^ziziy), dessen Krâfte
gross sind. Verlasse dich auf i'hn, er wird dir stcts' helfen. Wegen der Form (•toqcoç)
dièses (se. Kreuzes) wirst du siegen.

Als er sich (nun) in der Frûhe erhob, da war sein Herz gestârkt in dem Herrn.
Er Hess sich einen Goldschmiedemeister holen, [dass er fertigte] ein Kreuz (cuaappç) aus

Gold und Silber. Das steckte er auf seine Lanze. Er ging heraus.....indem er auf

das Zeichen des Kreuzes vertraute (srxpp'ëïv)..... besiegt (?) vor ihm. Nicht einer von

ihnen konnte stand halten. Und seine Augen [sahen] die Engel, wie sie kâmpften auf

den..... Gottes mit seinem Kreuz (oraupôç) von..... zum Himmel : Konstantinus

grosser Kônig.

Rûckseite

glûckselig bist du, mein Sohn. Segen (wôrtl. das Gute) wird dir zu teil werden.Denn
du hast gesucht und gefunden, du hast angeklopft und dir wird geôffnet werden3.

Der, welcher..........

Als sie das Holz des Kreuzes (axaupo;) gefunden hatten, wurde es sehr geehrt. Sie
hoben es auf ein weisses Maultier (mula) und brachten es ihm (se. Konstantinus)
entgegen (anav^). Und als der Kônig es sah, befestigte er es an seinem Wagen (à'pfia)
und verehrte es tief am Boden (wôrtl. unten unter ihm), und begrûsste es (àcnrâÇsa6ai),
indem er sprach : Ich habe heute den Gott gesehen, welcher fur dich gekreuzigt
(irtaupoùv) worden ist. Da baute er eine Kirche (hulula) und nannte sie die Aufer-

Stehung (àvaoraffiç).

Eine grosse Gnade ist uns zu teil geworden.

Wegen eines Weibes4

Schaue zum Himmel, Konstantinus, grosser [Kônig], siehe (?) das Kreuz (ataopôç),
in dessen6 Mitte (?) das Zeichen ist, [wegen der Form (tuicoç) dièses (se. Kreuz) wirst du
ùber die siegen, welche mit dir kàmpfen [im Namen (?) dessen (?)] welcher gekommen
ist, um Adam das Heil zu bringen.

Zur Zeit des Konstantinus.......................mit seinen gerechten (Sncaio;)

Vàtern.........................er schlief in der Nacht.....»

Man sieht die Legenden von derKreuzerscheinungund der Auffindung des Kreuzes
stehen hier neben einander. Leider fehlt gerade an der S telle Rs, 3, wo die eine Légende
in die andere ùbergeht, der verbindende Text. Aus irgend welchen Grûnden bricht die
Erzâhlung von der Erscheinung des Kreuzes mitten im Satz ab — die von mir nicht
gelôsten folgenden Abbreviaturen (?) mogen sich darauf beziehen — und der nàchste
Absatz f ùhrt uns in médias res der zweiten Légende, welche die Auffindung des Kreuzes

1. Zu diesem an ein determiniertes Nomen angeschlossenen Participium s. u.

2. So glaube ich ist hier das Praesens consuetudiuis am besten wiederzugeben.

3. Vgl. Matth., vu, 7; Luk., xi, 9 : ujme T^peTÏï c^me TlogXï. T^poiFOVtoit HHTÏt. — Der obige Texl
giebt irrtùmlich das Futuruni des Zitates. Es sollte heissen d.-yoïs'um h*.k « dir ist geôflnet worden ».

4. Als Ûberschrift. — Hier beginnt die zweite Hand.

5. Der Relativsatz wie oben.

RECUEIL, XXIII. — NOUV. SÉR., VII. 27
 
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