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Albert, Peter P.; Beyerle, Konrad [Hrsg.]
Die Kultur der Abtei Reichenau: Erinnerungsschrift zur zwölfhundertsten Wiederkehr des Gründungsjahres des Inselklosters 724-1924 (2. Halbband) — München: Verlag der Muenchner Drucke, 1925

DOI Kapitel:
Wissenschaft und Kunst des Klosters
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Sierp, Hermann: Walafried Strabos Gedicht über den Gartenbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.61011#0156

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Reichenau aus 150 m Höhe gegen O.


WALAFRIED STRABOS GEDICHT ÜBER DEN GARTENBAU
PROFESSOR DR. HERMANN SIERP / MÜNCHEN

UNTER DEN ZAHLREICHEN
Schriften und Dichtungen von Walafried
Strabo nimmt sein Lehrgedicht ,De cultura
hortorum', kurz ,Hortulus* genannt, einen
ganz besonderen Platz ein. Es ist einzig in seiner
Art: ein anmutiges, oft von feinster Naturbetrach-
tung getragenes Bild, das hier von dem Werden
und Wachstum des Klostergartens, in dem Wala-
f ried täglich sich bewegte, vor unseren Augen ent-
wickelt wird. Wir lernen hier Walafried in seiner
ganzen Größe als Dichter kennen, und gerade
dieser ,Hortulus* hat neben der ,Visio Wettim*
nicht wenig dazu beigetragen, daß er unter den
ersten Sternen des karolingischen Dichterkreises
leuchtet. Kein Geringerer als Jakob Grimm1)

meinte von ihm: ,Kaum möchte es einer an feinem
Talent dem Walafried Strabo zuvorgetan haben,
dessen ,Hortulus‘ weiche Verse von innigem Ge-
fühl darbietet*. Der Franzose Lebeuf2) preist
ihn als den Vergil seiner Zeit und bemerkt über
den ,Hortulus*: ,In seiner Beschreibung der
Pflanzen finden sich Stellen von unvergleichlicher
Schönheit, würdig des augusteischen Zeitalters.
Aber noch aus einem anderen Grunde fesselt uns
dieses Gedicht. ,Es ist das erste botanische Do'
kument aus altdeutscher Zeit, das sich mit dem
Anbau und der Pflege der Nutz- und Heilkräuter
wirklich befaßt.*3) Nicht als Dichtung in erster
Linie, sondern als Kulturdenkmal zur Kenntnis der
Naturkunde der damaligen Zeit wollen diese Blät-

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