BELGIEN
7
Aus der Antwerpener Ordonnanz sei hier folgende Stelle im Original
und in Übersetzung wiedergegeben:
»Item de Deken ende Gesworen Item. Die Dekane und Geschwo-
sollen op elk stuk wercx slaen renen sollen auf jedes Werkstück
twee teeckenem, dien der Stadt zwei Zeichen schlagen, das eine das
wapen ghecroont, ende een ander gekrönte Stadtwappen und das an-
by ABC, ende die meester dietghe- dere'nach dem ABC, und der Mei-
maeckt zal hebben, zal zyn teeken ster, der es gemacht hat, soll darauf
daerop geslagen hebben eer hyt sein Zeichen geschlagen haben, ehe
inden handen bringt vanden De- er es dem Dekan einhändigt,
ken.«
Genard, Notice S. 11 Anm. 2.
Am 14. Juni 1517 erschien eine neue Goldschmiede-Ordnung, die sich
mutmaßlich auf die gesamten burgundischen Erblande bezieht. Es wird
darin bestimmt:
1. »Violettgold« (Rotgold) soll 21 Karat halten.
2. Probegold soll 1!» Karat halten.
3. Geschlagene Silberarbeiten: Gehalt 11 Mark 8 Gran.
4. Gußarbeiten inklusive Lötung: 11 Mark 6 Gran.
Vergl. Minard, Description de mereaux et objets anciens des gildes et corps de metiers I,
Gent 1877 S. 182.
Unterm 13. April 1551 erläßt Kaiser Karl V. in Brüssel eine Gold-
schmiede-Ordnung für die Niederlande, die den Titel führt:
»Ordonnance, Statut en edict der K. M. op tstuck van den Ambachte
van den Gaudsmeden. ghepubliceert int Jaer XVC. LI.« Gent bei Joos
Lambrecht.
Ich gebe daraus die uns interessierenden Abschnitte IX, X, XI, XII u.
XVII, sowie den Schluß mit den Adressaten der Promulgation, in Wort-
laut und Ubersetzung.
Originaltext. Ubersetzung.
IX. Item. Dat elckerlijc meester, zal IX. Item. Daß jeglicher Meister soll
ghehauden zijn zijn eignen pinsoe, en gehalten sein, seinen eigenen Punzen
oick het teecken vä der stad oft ghepri- und auch das Zeichen der Stadt oder
vilegierde plecke, daer hy tvoorzeide des privilegierten Fleckens, wo er vor-
waerck zal ghemaeckt ofte doen maken dem Arbeiten gemacht oder in Auftrag
hebben, te stellen op elc stuc waercx, gegeben hat, auf jedem Stück, welches
twelck teeckenbaer es, en tzelfde ghe- zu zeichnen ist, anzubringen, und selbst
hauden zijn te brijnghen in handen van gehalten sein, es zu Händen der Dekane
den dekens ende ghezwoorne van der und Geschworenen derselben Stadt
zelfder stad oft gheprivilegierde plecke, oder privilegierten Fleckens zu bringen,
om ghewaerdeerdt ende ghevisiteerdt um geprüft und untersucht zu werden,
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Aus der Antwerpener Ordonnanz sei hier folgende Stelle im Original
und in Übersetzung wiedergegeben:
»Item de Deken ende Gesworen Item. Die Dekane und Geschwo-
sollen op elk stuk wercx slaen renen sollen auf jedes Werkstück
twee teeckenem, dien der Stadt zwei Zeichen schlagen, das eine das
wapen ghecroont, ende een ander gekrönte Stadtwappen und das an-
by ABC, ende die meester dietghe- dere'nach dem ABC, und der Mei-
maeckt zal hebben, zal zyn teeken ster, der es gemacht hat, soll darauf
daerop geslagen hebben eer hyt sein Zeichen geschlagen haben, ehe
inden handen bringt vanden De- er es dem Dekan einhändigt,
ken.«
Genard, Notice S. 11 Anm. 2.
Am 14. Juni 1517 erschien eine neue Goldschmiede-Ordnung, die sich
mutmaßlich auf die gesamten burgundischen Erblande bezieht. Es wird
darin bestimmt:
1. »Violettgold« (Rotgold) soll 21 Karat halten.
2. Probegold soll 1!» Karat halten.
3. Geschlagene Silberarbeiten: Gehalt 11 Mark 8 Gran.
4. Gußarbeiten inklusive Lötung: 11 Mark 6 Gran.
Vergl. Minard, Description de mereaux et objets anciens des gildes et corps de metiers I,
Gent 1877 S. 182.
Unterm 13. April 1551 erläßt Kaiser Karl V. in Brüssel eine Gold-
schmiede-Ordnung für die Niederlande, die den Titel führt:
»Ordonnance, Statut en edict der K. M. op tstuck van den Ambachte
van den Gaudsmeden. ghepubliceert int Jaer XVC. LI.« Gent bei Joos
Lambrecht.
Ich gebe daraus die uns interessierenden Abschnitte IX, X, XI, XII u.
XVII, sowie den Schluß mit den Adressaten der Promulgation, in Wort-
laut und Ubersetzung.
Originaltext. Ubersetzung.
IX. Item. Dat elckerlijc meester, zal IX. Item. Daß jeglicher Meister soll
ghehauden zijn zijn eignen pinsoe, en gehalten sein, seinen eigenen Punzen
oick het teecken vä der stad oft ghepri- und auch das Zeichen der Stadt oder
vilegierde plecke, daer hy tvoorzeide des privilegierten Fleckens, wo er vor-
waerck zal ghemaeckt ofte doen maken dem Arbeiten gemacht oder in Auftrag
hebben, te stellen op elc stuc waercx, gegeben hat, auf jedem Stück, welches
twelck teeckenbaer es, en tzelfde ghe- zu zeichnen ist, anzubringen, und selbst
hauden zijn te brijnghen in handen van gehalten sein, es zu Händen der Dekane
den dekens ende ghezwoorne van der und Geschworenen derselben Stadt
zelfder stad oft gheprivilegierde plecke, oder privilegierten Fleckens zu bringen,
om ghewaerdeerdt ende ghevisiteerdt um geprüft und untersucht zu werden,