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146

BULGARIEN — Tirnowo, Tschiprowtzi

TIRNOWO (TIRNOWA)

5571
5572

Vielleicht hier, in der Zarenresidenz des zweiten Bulgarenreichs (1186
1393), mögen folgende Arbeiten entstanden sein:

Goldenes Diptychon mit Zellenschmelz, 11.-12.Jahrh.

Nationalmuseum Sofia. — Filow a. a. O. S. 42 u. Abb. 35.

Silberbelag einer Krone, 1342 von Alexander, dem Oheim des Zaren
Iwan, nach dem südbulgarischen Hafenort Mesembria (Misiroria)

gestiftet.

Nationalmuseum Sofia.

Filow a. a. O. S. 37 u. Taf. XXII.

TSCHIPROWTZI (CIPPROVICA), Bez.Wratza

5573

A

5573

5574

»Der wichtigste Mittelpunkt für die Herstellung der feineren Metall-
arbeiten war eine Zeitlang die Stadt Tschiprowtzi im nordwestlichen
Bulgarien. Die dortigen Meister galten als besonders geschickte Arbeiter,
namentlich auch in der Verwendung des Emailschmelzes, und ihre Werke,
die oft die Signatur des Verfertigers tragen, finden sich in ganz Bul-
garien.« So Filow, der dafür zwei Beispiele bringt:

1) Vergoldete und emaillierte flache Schale; nach der ausführlichen
bulgarischen Inschrift ist sie in Tschiprowitzi gearbeitet und von einem
gewissen Theodossi aus Feschtera 1644 gestiftet.

Kloster Batschkowo bei Philippopel. — Filow, a. a. O. S. 70 u. Taf. XXIX 1.

2) Weißsilbernes Kreuz mit Ornament-Gravierungen und Inschriften
Auf der Vorderseite Christus mit Maria und Johannes, auf der Rück-
seite ein Heiliger und die vier Evangelisten-Symbole, alles in Relief.
17. Jahrh.

Nationalmuseum Sofia. — Filow a. a. O. 70/71 Fig. 61 u. Taf. XXXI. » Ursprungsort
Tschiprowtzi.«

Hierher könnten wohl auch die folgenden Stücke gehören, wenn der
in der einen Inschrift genannte Heimatsort des Meisters, »Tschiprow . . .«,
mit Tschiprowtzi zu identifizieren ist. Entstanden sind die Arbeiten an-
scheinend im östlichen Slawonien für die orthodoxen Klöster Krusedol
(bei Irig, südl. von Karlowitz) und Ravanica (westlich davon bei Vrdnik),
beide in der Fruska Gora, damals (um 1705) hart an der türkischen Grenze
gelegen.
 
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