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ITALIEN

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ITALIEN

Die italienischen Goldschmiede des Mittelalters und der Renaissance geben
bei ihren Meisterinschriften weit öfter die Vaterstadt an als die Anfertigung-sstätte,
und auch der jetzige Aufbewahrungsort der Stücke hilft über diesen Mangel nicht
hinweg. Unter dem Zwang, mein Buch zu kürzen, habe ich das so signierte Material,
das noch eingehender Bearbeitung bedarf, gestrichen. Leichteren Herzens habe ich
die nur urkundlich oder stilistisch auf einen bestimmten Meister weisenden Stücke
weggelassen. Dadurch ist es mir »gelungen die notwendige Beschränkung durch-
zuführen. So behalten die italienischen Städte nochmals das ärmliche Mäntelchen,
das sie schon in der zweiten Auflage trugen.

Das einzige zusammenfassende Werk über italienische Goldschmiedekunst
im allgemeinen ist S. J. A. Churchill, The Goldsmiths of Italy, hgg. von C. G. E. Bunt,
London 1926. Eis enthält in der Hauptsache Untersuchungen, die der Verfasser
bereits anderswo veröffentlicht hat. Über Marken äußert sich der Herausgeber
in folgender Weise: »The whole subject of marks upon Italian Goldsmiths' work
calls for a specialist worker. Mr. Churchill had collected a number, but the whole
subject needs to be carried through exhaustively. A mark here and there even
with indication of date, unless there be a comparative sequence, is of little real
value. It is an almost virgin fleld of enquiry.«

Die geschichtlichen Verhältnisse machen es begreiflich, daß bis zur neuesten
Zeit eine Stempelung nur durch die Städte oder die Territorialstaaten statt-
gefunden hat.

Die Bestimmungen seitens der Städte sind in zum Teil gedruckten Zunft-
statuten niedergelegt, über die Verzeichnisse vorliegen bei Manzoni, Bibliografia
statutaria, Bologna 1879, sowie C. Gonetta, Bibliografia statutaria delle corpo-
razioni d'arte e mestieri d'Italia, Rom 1891. Eine wissenschaftliche Bearbeitung
des Materials bietet G. Lastig, Markenrecht und Zeichenregister (Festschrift)
Halle 1889.

Moderne Stempelung

7325 Eine einheitlich von Staats wegen organisierteBezeichnung der Goldschmiede-
arbeiten scheint bereits im Gebiet der 1797 aufgelösten Republik Venedig bestan-
den zu haben, das außer dem eigentlichen Venetien die Territorien von Verona,
Brescia und Bergamo, sowie Friaul, einen Teil Istriens und fast ganz Dalmatien
in sich schloß.
 
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